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Der fahrlässige Umgang mit der Müdigkeit und Krankheit

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Aus der Artikelserie: Hochsensibilität, Empathie und erweitertes Bewusstsein – (Aus)Wirkungen

 

Das aktuelle Leben als Schnelldurchlauf der früheren Leben?

Müdigkeit ist nicht gleich Müdigkeit, genauso wie auch Krankheit nicht gleich Krankheit ist. Wie ich schon in früheren Artikeln geschrieben habe, gestaltet sich für viele heute lebende Personen dieses Leben wie eine Schnelldurchlauf (Rückschau) aller noch „offenen“ früheren Leben. Das, was früher ein Leben lang dauerte, ist heute nur eine Durchfahrtstation. Und je nach Schwierigkeitsgrad des Themas und der persönlichen Bereitschaft, zu erkennen und loszulassen, bleibt man in einer Station manchmal nur fünf Minuten oder ein paar Tage, ein anderes Mal mehrere Jahre hängen, um sich dann sofort zur nächsten Station, also dem nächsten Leben zu bewegen. Kein Wunder, wenn manche so empfinden wie ich, dass sie in diesem Leben bereits mehrere Leben hintereinander (oder durcheinander) gelebt haben. So erklären sich auch das immer wieder auftauchende Gefühl des Sterbens und die damit verbundenen tiefen Ängste oder auch Müdigkeit oder Langeweile, weil all das, was man erlebt, schon tausend Mal erlebt hat.

Je nach dem Rhythmus oder der Vorspulgeschwindigkeit stirbt man innerlich an manchen Tagen mehrmals (wenn die Aufgabe erledigt ist und sich der Persönlichkeitsaspekt von der damaligen Zeit loslösen konnte), ein anderes Mal einmal in ein paar Monaten oder Jahren. Mehr darüber zu lesen auch in meinem Artikel Durch den spirituell-energetischen Tod gehen.

Die Persönlichkeitsaspekte wollen in uns integriert, aus dem Alten herausgelöst, befreit werden und das geschieht meistens durch einen Übergang von damals ins Jetzt, den man im Inneren kurzzeitig so empfinden kann, als würde etwas in uns sterben. Ja es stirbt bzw. geht ein Aspekt bzw. ein Teil unserer festgefahrenen Aufmerksamkeit dort weg, wo wir gewohnt waren, es/ihn anzutreffen. Eine Verlusttrauer und/oder Verlustschmerz und/oder Verlustangst kann in uns dann hochkommen, wenn wir aus Gewohnheit, Ausschau nach diesem Teil haltend, uns zu unserem „alten“ Treffpunkt hindenken und dort aber keiner mehr auf uns wartet.

Wir trauern uns selbst nach, während wir bereits bei uns selbst sind, es nur noch nicht realisiert haben, weil es sich wie das Normalste der Welt anfühlt. Schon allein solche Vorgänge können andeuten, wie viel Energie in Bewegung gesetzt werden muss, wie viel vom Alten „angeknackst“, die Essenz herausgelöst, die einzelnen „Bestandteile“ umgewandelt oder abgeschüttelt werden müssen und sich alles auf eine neue Art harmonisieren und ausbalancieren muss. Und das alles nur so nebenbei; sprich: neben dem ganzen Alltag, dem Job, der Familie usw.

Alles nur Kleinkram?

Keineswegs!

Anstrengend, zermürbend, Nerven zerreißend, verwirrend und ermüdend und vor allem ungewohnt.

Niemals vorher wurde das eigene System so etwas, in solcher Intensität und Geschwindigkeit ausgesetzt.  Niemals zuvor wurde solche psychische und physische und energetische Flexibilität verlangt. Das System muss zuerst lernen und austesten wie weit und wie schnell es überhaupt gehen kann. Manchmal kann der Kopf in Sekundenschnelle erkennen, aber die Erkenntnis bringt solche Wellen und Mengen von Energien in Bewegung, dass der Körper im Verhältnis dazu oft noch Monate braucht, um sie zu verarbeiten und zu integrieren. Währenddessen wird dem Verstand fad. Er will bereits an einem weiteren Rätsel arbeiten und provoziert und sucht deswegen nach passender Herausforderung – aber es kommt nichts, weil der Mensch in uns noch auf der Stelle tritt und auf das physische System wartet, bis dieses bereit ist. Ein anderes Mal kann es genau umgekehrt sein. Der Körper integrierte und wandelte bereits alles um, was zu integrieren und umzuwandeln war. Der Geist und/oder der Verstand versteht dies aber nicht und/oder will noch gerade nicht verstehen (weil es so schön gemütlich dort geworden ist, wo nichts mehr zu tun ist) und versucht zum tausendsten Mal etwas durchzukauen, was schon ordentlich zerkaut und verdaut ist. Den Körper belebt es jedoch nach und nach nicht mehr. Er hängt in der alten Welt fest, in der er nicht mehr vitalisiert wird und altert vor sich hin, während der Verstand noch ordentlich beschäftigt ist und nicht auf die Idee kommt, dass es schon weitergehen soll.

Erschöpfende multidimensionale Erlebnisprozesse

Alles bereits sehr erschöpfende Prozesse, die sich manche nicht anders erklären können als das sie glauben dass sie erkrankt sind. Und da spreche ich nur über Ereignisse, die sich linear, hintereinander, in einer optimal gesteuerten Reihenfolge bewegen.

Was, wenn es manchen Spezialisten nicht reicht und ihre Lebensrückschau und vielleicht auch Lebensvorschau nicht linear, sondern multitaskingmässig, also multidimensional, vonstatten geht?

Was, wenn man während des scheinbaren Alltags an den Themen mehrerer Leben arbeitet und sich themenmässig gleichzeitig zum Beispiel im Mittelalter bewegt, während die Seele meint, dass dazu noch ganz gut passt, wenn im Hintergrund noch ein weiteres Leben hochgebracht wird, zum Beispiel aus der Zeit des alten Ägyptens und dann noch auf einer weiteren Ebene eines aus dem ersten Weltkrieg dazu?

Alle diese Leben haben vielleicht eine Gemeinsamkeit, einen Schwerpunkt, der sich hier und jetzt vor der Nase manifestiert und das “Ich” dem Ganzen aus drei, vier, fünf Perspektiven begegnen und so eins und eins zusammenzählen kann. Die Turbulenzen des Geistes und die Ausflüge der Seele zeigen sich oft in verwirrenden Träumen, nach denen man so aufwacht, als hätte man eine anstrengende Reise durch das halbe Universum hinter sich und nicht, als müsste man gerade in den üblichen Acht-Stunden-Job gehen und die Kinder in den Kindergarten bringen.

Das verdichtete Erfahren

Diesem verdichteten Erfahren des Selbst, wo die Zeit relativ ist und sich je nach den Möglichkeiten des eigenen Körpers, des Geistes und auch der emotionalen und seelischen Verfassung ins Unerklärbare ausdehnen kann, wo den vierundzwanzig Stunden manchmal zwei Monate Zeit abgewonnen werden können und man selbstverständlich dementsprechend auch ausgelaugt und regenerationsbedürftig ist, steuert das immer schneller werdende, leistungs- und profitorientierte Wirtschaftssystem, das keine Leistungsausfälle duldet, entgegen. So passiert es, dass sich am Rande des Kräftezusammenbruchs befindliche Kollegen, hochgedopt durch literweise konsumierten Kaffee, Nahrungsergänzungsmittel, Sport, Mentaltraining und eventuell auch rezeptpflichtige oder sogar verbotene Aufputschmitteln und/oder Drogen, jeden Tag ganz brav an ihrem Arbeitsplatz erscheinen und zumindest das Minimum von dem leisten, was von ihnen erwartet wird. Was diese Kollegen oder auch wir nicht bedenken: Nicht nur virusbedingte Krankheiten, sonder auch Müdigkeit ansteckend ist! Es ist keine ehrbare Sache, persönlich matt und ausgelaugt unter die Menschen zu gehen, statt sich zuerst um eigene Regeneration zu kümmern. Und gerade dieses Verhalten müsste auch die leistungsorientierte Wirtschaft und Gesellschaft verstehen, da ein ermüdeter Mensch, wenn er auch sein Minimum erledigt, mit seiner Müdigkeit weiteren Mitmenschen die Energie entzieht bzw. sie hinunterzieht und diese dann genauso weniger oder nur bedingte Leistung bieten können.

Kann es sein, dass uns gerade dies auch die neuzeitigen Virusepidemien lehren? Wieder verantwortungsbewusst mit den ansteckenden Zuständen umzugehen? Es ist doch nicht normal, dass zum Beispiel sogar bei Castingsshows junge Menschen dafür hochgelobt werden, wenn sie mit hohem Fieber und Lungenentzündung statt im Bett zu verbleiben, ihren Auftritt auf der Bühne durchziehen. (siehe DSDS 2020) Angeblich ist das hoch professionell. Echt? Professionell oder dumm oder extrem unverantwortlich? Wenn nicht einmal mehr 40 Grad Fieber und Lungenentzündung ein Grund dafür sind, um auf den eigenen Körper, auf die eigene Seele zu hören, was dann? Was muss dann noch geschehen?

Müdigkeit ist ansteckend!

Ein gesunder, natürlich funktionierender Organismus und ein ebensolches Energiesystem sind so angelegt, dass jeder Mensch seine eigene Energiequelle hat, aus der er die, für ihn optimale, vitalisierende Energie, Kraft und Kreativität ununterbrochen schöpfen kann. Nur diese Quelle kann ihm wirklich befriedigende und energetisierende Erholung bieten.

Andere Menschen sind nicht dazu da, um aus/von ihnen Energie zu tanken!

Ja, sie können uns in eingefahrenen, kraftlosen Situationen helfen, uns auf die eigene Quelle zu besinnen; vorausgesetzt, sie werden nicht heruntergezogen bzw. aus ihrer natürlichen Quelle nicht herausgekickt. Da eine Einzelperson ein unglaubliches energetisches schwarzes Loch darstellen kann – wie ich immer wieder erstaunt und erschüttert erfahre und erlebe – sprich: so leer und bereits ohne Energiereserven ist, dass sie energetisch eine gesamte Fußballmannschaft innerhalb von Sekunden „verspeisen“ kann und das, ohne dass sie damit etwa schon vollgetankt und/oder gesättigt wäre. Dies ist fahrlässig!!!

Der neue gute Ton (Knigge) – > für die eigene Erholung zu sorgen

Die Zeiten sind derzeit so intensiv und erschöpfend, dass es zum guten Ton gehören sollte, sich zuerst um die eigene Erholung und Genesung zu kümmern und sich erst dann auf die Menschen zuzubewegen, wie bei einer ansteckenden Krankheit – solange erholen/gesunden bis man kräftemässig wieder fit ist. Es gilt aber auch umgekehrt! Da die gesamte Gesellschaft kurz vor/oder in einem gesellschaftlichen Burnout und einem gesellschaftlichen Nervenzusammenbruch steht/ist, sollte man selbst eine Art inneres Alarmsystem und/oder Gefühl dafür entwickeln, wie lange und wie oft man sich unter den Menschen bewegen kann, ohne die eigenen Reserven anzukratzen oder gar auszuschöpfen und dann hilflos und ohnmächtig nach einer Starthilfe Ausschau zu halten und währenddessen in diesem komaartigen Zustand verharren zu müssen (bis eine gute Seele auftaucht), nur weil man das tut, was man doch immer schon getan hat. Was früher passend und gut für einen war, muss heute nicht mehr den gleichen Effekt haben.

Helfersyndrom versus neuzeitiger Vampirismus

Die Menschen beginnen, sich in zwei Gruppierungen zu teilen, die sich hervorragend ergänzen. Solche, die sich ständig um ihren eigenen Energielevel und die aufgeladenen Akkus kümmern und dann solche Geschöpfe, die ihnen (wie die Motten zum Licht) zufliegen, um sich bei ihnen aufzutanken. Klar, dem Ego tut es irgendwo gut. Man fühlt sich gebraucht und behilflich. Aber überlegt doch mal, ob ihr weiterhin eine Tankstelle spielen wollt und ob es sichergestellt ist, dass ihr selbst jederzeit genug Nachschub bekommt. Überlegt, ob ihr euch doch sonst (würdet ihr diesen „caritativen Dienst“ nicht mehr ausüben) nicht so fühlt, als würdet ihr auf der Stelle treten und eigentlich nichts weiter geht, also ob eure „Verausgabung“ nicht eine Ersatzbefriedigung darstellt. Eine Tankstelle kann sich normalerweise nicht weiter von dort wegbewegen, wo sie ihre Leistung anbietet. Und man bekommt höchstwahrscheinlich seine eigene Energiedosis, um vor allem sich selbst zu dienen (dazu kann jedoch das Interagieren und Zusammenwirken mit anderen auch gehören) und um die nächsten „Hürden“, „Schritte“ bewältigen zu können. Fühlst du dich gerade besonders energetisiert und könntest du Berge versetzen, geht es wahrscheinlich darum, dass du demnächst solche Mengen an Energie brauchen wirst, um wirklich Berge versetzen zu können und nicht darum, dass du an deine Tankstellentür ein Schild hängst:

„Heute Energie gratis!“

Hast du das einmal gemacht, wird es gut sein. Hast du das zweimal, dreimal gemacht, wird sich irgendetwas in dir denken: „Jetzt reichts! So wird sie/er es nie verstehen!“ und du beginnst, Energiemangel zu verspüren, damit du keine mehr (umsonst) verschenken kannst, während du selbst nicht weiter kommst. Überlege einmal:

Hilfst du wirklich den Energiebedürftigen, wenn du sie jedes Mal auftankst? Wie sollen sie dann zu ihrer eigenen Quelle finden?

Das Ignorieren und Überwinden von Müdigkeit ist fahrlässig!

So, noch einmal: Wir tun uns selbst keinen Gefallen, wenn wir unsere Müdigkeit ignorieren. Wir tun unseren Kollegen, Vorgesetzten, der Wirtschaft auch keinen Gefallen, wenn wir müde unsere Arbeit verrichten. Wie durch ein Lauffeuer ermüdet inzwischen die Welt und krankt an müden Gedanken, Trägheit, Unbeweglichkeit bis hin zur Starre. Wie soll sich etwas verändern? In der immer müderen Müdigkeit?

Wer soll so fähig sein, ersehnte Veränderungen zu bewirken?

Immer müder werdende Personen?

Wie sollst du etwas in deinem Leben ändern? Indem du immer mehr Leistung über deine Grenzen hinaus verrichtest und deine Müdigkeit gar nicht mehr spürst? Wie sollst du eine bahnbrechende, inspirierende Idee der Veränderung empfangen, wenn jegliche Bewegung des Geistes für dich eine weitere Belastung bedeutet und du am liebsten ohne zu denken, nur mehr wie ein programmierter Roboter, die gewohnten, eingespielten, routinierten Tätigkeiten und Handgriffe verrichtest?

Welches Beispiel sollen sich die vielleicht weniger bewussten Kollegen an dir nehmen? Was lebst du ihnen vor? Sollen sie auch bis zum Umfallen ihr Letztes geben, damit sie dich mit ihrer Müdigkeit noch mehr erschöpfen?

Es ist ein Teufelskreis.

Ich weiß. Unser Denken ist ziemlich eingefahren. So gilt noch mehr als je zuvor, sich auf sich selbst und auf das Wesentliche zu besinnen, das Leben zu vereinfachen und sich Raum und Zeit für die Regeneration bewusst zu wählen und zu nehmen. Spüre was du brauchst, was dir gut tut, was dich belebt und wie lange du diesen belebten Zustand halten kannst; und wenn du aus ihm herausfällst, wie lange du zur „Wiederbelebung“ brauchst. Wäge den Energieaufwand ab, wie viele Stunden einer Leistung ohne permanente Energiezufuhr (sozusagen mit den Akkus) wie viele Stunden der Wiederaufladung bedeuten. Glaubst du, es wäre ein optimales Verhältnis, wenn ein Computer heutzutage drei Tage brauchen würde, um sich aufzuladen, damit man dann zwei Stunden mit ihm arbeiten kann oder wenn ein Elektromobil drei Tage an der „Zapfsäule“ stehen müsste, um dann zweihundert Kilometer fahren zu können?

Was belebt dich?

Teste, experimentiere, was dich belebt. Regeneration findest du heute nicht immer nur im Schlaf, oft eher umgekehrt – im Schlaf wird auch gearbeitet. Oft sind es diese kleinen, liebgewonnenen Tätigkeiten, bei denen sich dein Geist und dein Herz entspannen, erfreuen können. Sie wirken wie eine Expresstankstelle und hinterlassen noch dazu einen nachhaltigen, erfreulichen Eindruck in dir, an den du dich bis zur nächsten, solch inspirierenden, Betätigung anlehnen kannst, wenn es gerade schwierig ist. Und auch eine für dich optimale Auszeit vom Alltag kann auch Wunder bewirken. Gehe bewusst mit dir und mit deiner Umgebung um, statt fahrlässig weiter so zu tun wie bis jetzt, nur weil es alle so tun und auch scheinbar von dir fordern. Danke!

Weiter können Sie zu diesem Thema in meinem Artikel “Multidimensionale Müdigkeit und der energetische Jetlag” lesen  oder auch über Ganzheitliche Hygiene und die mittelalterlichen Züge unserer Energiehygiene.

© 05/2014 Kristina Hazler (Aktualisiert 03/2020)

Liste aller Artikel zum Thema Hochsensibilität hier:
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