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Die Spielregeln des unlogischen Spiels und die spielerische Perspektive

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Die Spielregeln des unlogischen Spiels und die spielerische Perspektive, ein Artikel von Kristina Hazler

Dieser Artikel ist ein Auszug aus meinem Buch “Erwachen im MenschSein – Das Experiment“, das ich als mein zweiter Beitrag zur Corona-Krise, bis zum 20.05.2020 zum kostenlosen Download anbiete ->. In dem folgenden Auszug werden gleichzeitig einige Fragen beleuchtet, die man sich in diesen Tagen stellen sollte. Beachtet auch die Symbolik auf dem Cover des Buches (im Jahr 2008 entworfen) …

 

Vorgeschichte

Jan ist im Rahmen von einem Experiment in einer Abgeschiedenheit (in einem Wohncontainer) zur Welt gekommen und hat noch nie die Aussenwelt gesehen. Mit allem Notwendigen wird er durch eine Luke versorgt, ohne dass er je gesehen hat, wie alles in die Luke kommt. Inzwischen ist er fast 50 Jahre alt. Klara – eine Psychologin, die ausgebildet wurde, um Jan aus der Isolation in die Welt herausholen, zieht zu ihm in seine Welt ein und versucht ihm auf den Auszug so gut wie möglich vorzubereiten:

[pullquote]Es müssen scheinbar unerwartete Dinge geschehen, die wir uns augenblicklich nicht erklären können. Das Ziel solcher Momente scheint zu sein, unser eingefahrenes Denken zu durchbrechen, unsere Vorstellungen aus der Bahn zu werfen, den erstarrten Blick zu verschieben, um unserem Geist eine neue Ausrichtung zu geben.[/pullquote]Sie verbrachten Tage mit Jans bewusster Vorbereitung auf die Welt und das Aussenleben. Sie wussten nicht, wann es soweit wäre, aber beide waren fest entschlossen, alles dafür zu tun, dass es Jan möglich sein würde, den Container früher oder später zu verlassen. Sie wollten keine noch so winzige Kleinigkeit vergessen und auslassen. Es sollte möglichst keine großen Schocks mehr geben.

Klara schmuggelte Jan einige Bücher der klassischen Literatur ins Haus, damit er sich nach und nach mit der menschlichen Psyche, Denkweise und Kultur auseinander setzen und sich ein eigenes Bild davon machen konnte. Jan war plötzlich so beschäftigt – zum ersten Mal im Leben wusste er schon beim Aufstehen nicht, was er als Erstes machen sollte.

Er hatte so viele Möglichkeiten, soviel Wahl, man konnte fast sagen, er war ganz nahe dran, richtige menschliche Kopfschmerzen aufgrund der Fülle neuer Informationen und Reize zu bekommen. Aber so ernst war es noch nicht. Alles machte ihm riesigen Spaß. Direkt aus dem Bett lief er nach draußen, um den Tag und die Sonne zu begrüßen und zu schauen, welche zauberhafte Stimmung vor seiner Türe diesmal herrschte. In bester Laune machte er schnell Frühstück, das er Klara ab und zu ans Bett servierte. Dieses Funkeln in Klaras Augen war es, womit sie ihn für das duftende Essen oder andere kleine Überraschungen, die sie nicht gewohnt war, belohnte. Während des Kaffeetrinkens und Brötchenessens diskutierten sie über ihre nächtlichen Erlebnisse und Träume und dann machte sich Jan, nicht wissend, was er als Erstes anpacken soll, für sein tägliches Lesen, Malen oder Schreiben bereit.

An so einem Tag tauchte wieder ein schwieriges Thema auf. Eine weltliche Sache, die ihm Klara immer wieder zu erklären versuchte und die er irgendwie nicht und nicht verstehen konnte:

… das Geldverdienen.

Das Geldverdienen

Was ist das? Wozu und wieso? Quälte er Klara immer wieder. Eines Tages schrieb er dann in seine Notizen:

Die Menschen scheinen in ihrer Welt, in ihrer Kultur bunt bemalte Papierstücke zu brauchen. Sogenannte Geldscheine, die ihnen ermöglichen, sich das zu besorgen – Klara nennt es kaufen – was sie zu ihrem Leben brauchen. Angeblich haben sie keine Luken – wie die meine, wo ihnen alles, was sie brauchen, geliefert wird. Um an diese bemalten Scheine – sie nennt es vom Staat gedrucktes Geld – zu kommen, müssen sie arbeiten gehen. Für jeden Arbeitseinsatz bekommen sie als Belohnung diese Scheine. Wenn sie schon dafür arbeiten gehen müssen – was ich auch noch nicht ganz verstehe – wieso bekommen sie dann für ihre Arbeit nicht gleich das, was sie brauchen?

Wieso müssen sie dann wieder in irgendwelche fremde Häuser, in dafür speziell eingerichtete Räume gehen, wo sich das, was sie brauchen, angeblich in Fülle stapelt, und sie können es im Austausch gegen diese abgearbeiteten bunten Scheine nehmen. Ist es nicht Zeitverschwendung?

Klara sagt, es geht oft ein ganzer Tag drauf, das notwendige Geld zu verdienen, dann das Notwendige oder Richtige zu finden und es nach Hause zu bringen. Eine Angelegenheit, für die ich hier maximal zehn Minuten am Tag verwende. Sie meint auch, dass viele Menschen nach so einem Tag völlig erschöpft sind, enttäuscht, schlecht gelaunt und auch unzufrieden, weil sie nicht wirklich das gefunden haben, was sie suchten, oder weil der ganze Tag wieder mit so einer Beschäftigung draufgegangen ist, oder sie sogar nicht genug Scheine für die gewünschte Sache hatten.

Wozu machen die es dann aber so, wenn es ihnen keine Freude macht?

Wo ist der Sinn dahinter?

Wieso können Menschen nicht ohne diese speziellen Scheine dorthin gehen und einfach alles abholen, was sie wünschen?

Wieso müssen sie zuerst arbeiten, eine Leistung bringen, wenn sie es sowieso brauchen?

Ist brauchen nicht gleich benötigen – unveränderbar, unabhängig davon, ob ich arbeite, diese komischen Scheine habe oder nicht?

Was würde mit dem Menschen passieren, wenn es ihm einmal ein paar Tage schlecht geht, so wie es mir einige Male ging und er nicht arbeiten gehen kann? Braucht er dann diese Sachen nicht, oder bekommt er sie dann trotzdem? Wenn er sie dann nicht braucht, wieso sollte er sie dann sonst brauchen? Und wenn er sie vielleicht trotz des Arbeitsausfalls bekommt, wieso soll er dann sonst arbeiten gehen und nicht gleich den Tag damit verbringen, was ihm Spaß macht?

Klara meint, die Menschen kaufen, oder holen sich in Kaufhäusern sogar viele Sachen, die sie nicht wirklich brauchen. Ja, aber wieso holen sie die dann, wenn sie sie nicht brauchen? Und angeblich müssen andere Menschen wieder arbeiten gehen, um diese Sachen, die in den Kaufhäusern sind, erst zu erzeugen, zu produzieren. Also gehen sie arbeiten, um die Scheine, das Geld zu bekommen, oder gehen sie arbeiten, um das, was sie brauchen, zu erzeugen?

Wie kann man das, was man braucht, erzeugen?

Wie könnte ich mir das, was ich zum Leben brauche, erzeugen?

Wie könnte ich mir selbst das Wasser zum Waschen und Trinken erzeugen?

Wie könnte ich mir die Luft zum Atmen erzeugen?

Da kommt mein Verstand nicht mehr mit!

Klara meint, es ist so, als ob ich durch die Luke die Grundnahrungsmittel bekäme, aus welchen ich mir dann selbst ein köstliches Gericht mache. Sie meint, es ist auch so, als bekäme ich durch die Luke Papier und Farbe und ich mir dann damit meine Bilder male. Das Backen von Kuchen oder Malen nennt sie möglicherweise arbeiten. Das heißt, ich erzeuge das Bild, das ich dann verkaufen kann, damit bekomme ich das Geld und davon könnte ich mir die Grundnahrungsmittel kaufen, um dann für Klara ein köstliches Frühstück zu machen, das sie mir dann bezahlt, damit ich mir selbst das Essen oder das Wasser, das Licht oder die Luft kaufen kann, weil ich es mir, wie schon gesagt, nicht selbst erzeugen kann. Jetzt wird mir schon schwindelig, ich weiß nicht, ob ich noch meinen eigenen Gedanken folgen kann! Was ist dann, wenn ich einige Zeit keine Inspiration habe, wenn ich tagelang nicht male und kein Geld bekomme? Die Luft und das Wasser und das Essen brauche ich trotzdem. Ohne Licht kann ich nicht malen … Und ich male doch nicht, um zu essen und mich waschen zu können. Ich male, weil es mir Spaß macht und es mir ein Bedürfnis ist. Wieso müsste ich also malen, damit ich das, was ich – egal, ob ich male oder nicht – brauche, bekomme? Das kann doch nicht so funktionieren?! Ich habe sicher etwas falsch verstanden, irgendeine Verknüpfung fehlt mir, um diese Sache mit Geld, Kaufen und Herstellen zu verstehen. Wäre nur Klara nicht jedes Mal so genervt, wenn ich sie danach frage.

Spielregeln des unlogischen Spiels

Klara fühlte ihre eigene Unklarheit zu diesem Thema. Es waren Dinge, über welche sie selbst nie nachgedacht hatte – sie waren ja selbstverständlich. Bei jeder erneuten Frage von Jan fühlte sie sich ertappt, in eine Ecke oder eine Sackgasse gedrängt. Während sie Jans Notizen gelesen hatte, kam ihr selbst das menschliche System verrückt vor und sie stellte fest, dass man mit gesundem Menschenverstand und Logik auf Jans Fragen nicht antworten konnte. Für sich selbst wusste sie immer, es war einfach so, man musste einfach arbeiten und Geld verdienen, man musste einkaufen gehen und sparen – sicherheitshalber – für Tage, wo man, wie Jan sagt, keine Idee für ein Bild hat und trotzdem die Luft zum Atmen und das Wasser zum Trinken und Waschen braucht. Es war einfach so und es wäre ihr nie eingefallen, dies zu hinterfragen, so wie vielen anderen Menschen sicherlich auch nicht. Sie musste zugeben, es gab einige Sachen in der Welt, die man nicht logisch erklären, die man scheinbar nur als gegeben hinnehmen konnte. So als wären bestimmte Spielregeln definiert, an die man sich halten musste, um überhaupt im Spiel sein zu können.

Nachdem sie das Leben hinter der Mauer als ein Spiel mit seinen eigenen Spielregeln besprochen hatten, gestaltete sich Jans Annäherung an die Außenwelt einfacher. Er lernte, dass er nicht alles verstehen musste, dass es wahrscheinlich zu den Besonderheiten der Menschlichkeit gehört, sich an unlogischen Spielen und Spielregeln zu beteiligen, sozusagen auszuprobieren. Jetzt wusste er, was er zu tun hatte. Es ging nicht darum, die äußere Welt zu verstehen, sondern die Regeln zu lernen und anzunehmen, bzw. zu akzeptieren. So war eben diese Welt.

Um ihm dies zu erleichtern oder näher zu bringen, entschied Klara, in ihrer kleinen Containerwelt ähnliche Regeln einzuführen. Sie griffen die Idee mit Jans Bildern auf. Klara bat die Psychologin – inzwischen ihre einzige Bezugsperson im Außen – einen eventuellen Interessenten, einen Käufer für Jans Bilder zu finden. Die Bilder sollten verkauft werden und Jan sollte das Geld bekommen, um sich selbst Dinge, die er zu brauchen glaubte, mittels Bestellungen von außen kaufen zu können.

Ein Käufer fand sich sehr schnell. Jans ungewöhnliche Werke wurden in allen wichtigen Medien präsent und populär. Die Art, wie Jan die Außenwelt sah oder erahnte, wurde bald zu einem Hit. Was Klara und Jan nicht mehr wussten, seine Malereien wurden zum Kult, es entstand eine richtige Marke, ein Produktkoloss, an dem sich viele Geschäftsleute beteiligten. Die Bilder wurden in allen möglichen Formen abgedruckt, auf T-Shirts, Postkarten usw. Man kennt es doch. Einige haben richtig Geld damit gemacht – aber das ist eine andere Geschichte.

Wettbewerb

Klara besorgte Jan mehrere Kataloge und Prospekte, die verschiedene Waren präsentierten, damit er für sich selbst wählen und mit seinem eigenen, selbst verdienten Geld einkaufen konnte. Jans Begeisterung war grenzenlos. Tagelang studierte er Prospekte und staunte nicht schlecht, was die Menschen alles zu brauchen schienen – und in wie vielfältigen Ausführungen und Variationen. Vor lauter Begeisterung hätte er fast vergessen, dass er sich selbst auch etwas kaufen konnte. Die Kataloge waren für ihn wie eine Gutenachtlektüre, um seine Träume über die „andere“ Welt anzuregen. Jedes einzelne Ding ließ er sich von Klara erklären, beschreiben. Er war zwar nicht ganz von einer anderen Welt – der Haushalt im Container war ganz passabel ausgestattet, sicher – schon mit veralteten, aber doch praktischen, auch elektrischen Geräten, die halt einige Jahrzehnte hinter dem neuesten Stand der Entwicklung waren; aber er wusste mit Geräten, die strombetrieben waren, die automatisch funktionierten umzugehen. Er fragte sich nur, wieso die Menschen statt einem Gerät zig Geräte brauchten, welche die gleichen Funktionen hatten. Er schrieb dazu:

Heute besprachen wir neue Begriffe: „Wettbewerb“ und „Konkurrenz“. Eigentlich versuchte mir Klara noch einmal zu erklären, wieso Menschen zum Beispiel eine Auswahl von dreißig verschiedenen Staubsaugern brauchen, die sich nur in Farbe, Form und angeblich Leistungsstärke unterscheiden. (Wie ich einem Katalog entnahm.) Wieso reicht es nicht, den schönsten, besten und leistungsstärksten zu produzieren? Wenn man schon damit anpreist, was aus den Prospekten klar hervorgeht, dass dieses und dieses Produkt das Beste ist, wozu braucht man dann noch die restlichen, die weniger gut sein sollen?

Wieso erzeugt man die dann noch weiter?

Wieso sollen Menschen noch die qualitativ geringwertigeren Produkte kaufen?

Klara meint, weil sie billiger sind und weil nicht alle Menschen gleich viel Geld haben.

Hm.

Wieso sollen dann gerade diejenigen, die weniger Geld haben, schlechtere Produkte kaufen?

Wieso sollen gerade sie ein schlechteres Produkt brauchen? Oder brauchen sie dieses gar nicht? Wozu auch, wenn es nicht gut ist?

Aber wieso kaufen sie es dann, wenn sie überhaupt nicht genug Geld haben?

Und was ist das wieder für eine Spielregel, dass jemand mehr und ein anderer weniger Geld hat? Dass jemand sich das Gute, ein anderer Schlechtes kaufen kann?

Wieso erzeugt man überhaupt etwas Schlechtes?

Und wenn ich in diese Welt hinausgehe, zu welcher Gruppe werde ich gehören? Zu der, die schlechte, oder zu der, die gute Ware kaufen kann? Werde ich viel oder wenig Geld haben? Wer entscheidet darüber? Kann man sich selbst dafür entscheiden?

Wieso konnte man nicht klarere und logischere Spielregeln erfinden? Gibt es vielleicht irgendein Buch, das diese Regeln zusammenfasst, genauer erklärt und definiert? Das muss ich Klara morgen fragen.

Einkaufsfieber

Letztendlich ist Jan mit seinem verdienten Geld dem Einkaufsfieber verfallen. Er wollte und brauchte plötzlich unbedingt lebendige Pflanzen. Er wollte sie in den Luftraum zwischen Container und Mauer einsetzen und einen schönen lebendigen Bereich, wie er es im Prospekt gesehen hatte, gestalten. Schon längst hatte er begriffen, dass sein Garten und sein Teich innerhalb des Containers nur eine Attrappe, ein künstliches Werk waren, die nicht wirklich lebten. Die Möglichkeit, weiteren lebendigen Dingen bei ihrem Wachstum und ihrer Veränderung zuzusehen, faszinierte ihn. Er hatte einen Gartenkatalog bekommen und die Fülle an wunderschön blühenden, verschiedenfarbigen Pflanzen begeisterte ihn. Die Möglichkeit, sie selbst einzupflanzen, selbst zu gestalten und von klein an bis zur Blüte zu beobachten, erweiterte aufs Neue seinen Lebensbereich. Zum ersten Mal im Leben kaufte er ein. Er fühlte sich fast wie ein „echter“ Mensch! Stolz kreuzte er Klara im Prospekt einige Dinge an, zählte den Preis zusammen und übergab ihr das notwendige Geld. Es war so aufregend!

Noch aufregender wurde es, als sie mit dem Einkauf zurückkam. Zum ersten Mal erlebte er so etwas wie Weihnachten. Er wurde mit Sachen beschenkt, die er früher nie brauchte, über die er nicht einmal wusste, dass es sie gab. Jeder Tag in seinem Leben brachte neue Überraschungen und neue Wunder. Das war ein Leben!

Gemeinsam pflanzten sie kleine Bäumchen und Sträucher, säten einige Blumen und Klara legte sogar einen Gemüsegarten an, damit Jan ein Gefühl dafür bekäme, wie die Lebensmittel entstanden, die durch die Luke kamen.

Durch die Pflanzen gab es in dem neu angelegten, echten Garten wieder jeden Tag einiges zu bewundern. Die Licht- und Farbenspiele wurden um die Pflanzen bereichert und erweitert. Die Muse bot Jan jeden Moment unerschöpflich neue Bildmotive an und er nahm sie dankbar an und malte und malte, aus Freude, spaßeshalber und um das Spielgeld für neue Wundersachen zu verdienen.

Entwicklung und Innovation

Der Sache mit der Vielfältigkeit von gleichen, aber schlechteren und besseren Produkten zu verschiedenen Preisen war er noch nicht auf die Schliche gekommen. Er schrieb:

Klara erzählte mir irgendetwas von Entwicklung und Innovation. Sie meinte, viele Menschen verdienen ihr Geld damit, dass sie bestehende Erzeugnisse weiterentwickeln, verbessern. Unabhängig davon, dass ich zu akzeptieren versuche, dass dies wieder eine verrückte Regel ist, verstehe ich trotzdem nicht, wieso man eine Sache, die vor ein paar Wochen noch als die beste galt und die ihren Zweck ohne jeglichen Mangel erfüllte, wieso man sie verbessern, verändern muss.

Wieso verwendet man die kostbare Zeit, die man mit anderen, interessanten Dingen verbringen könnte, für die so genannte Innovation?

Wenn es bereits einen Staubsauger gibt, der mühelos, im Nu, ohne viel Kraftaufwand auch das letzte Staubkorn aufsaugt, was braucht man an diesem Gerät zu verbessern? Oder handelt sich hier wirklich nur um Beschäftigungstherapie, eine menschliche Erfindung, um allen, ihrer Spielregeln wegen, die Möglichkeit zu bieten, immer wieder die wunderbaren Geldscheine zu verdienen, oder der stetigen Veränderung selbst beizutragen?

Eins ist sogar mir klar: Wenn jemand eine so genannte Arbeit hat, die nur auf das ausgerichtet ist, Staubsauger zu verbessern, weiterzuentwickeln und er gerade das beste Gerät seines Lebens entworfen hat, den besten und schönsten Staubsauger, den es je gab, entwickelt hat, mit was soll denn dieser Mensch nun weiter sein Geld verdienen, damit er sich das Notwendige, wie das Essen, die Luft, das Wasser kaufen kann???

Aus diesem Blickwinkel ist klar, dass er logischerweise weiterentwickeln, innovieren muss, lieber in kleineren Schritten, damit er beständig was zu tun hat – also nicht gleich das beste Produkt auf den Markt gibt. Irgendwie müssen bei dieser Sache aber die restlichen Menschen mitspielen und bereit sein, jedes Mal einen besseren und besseren Staubsauger zu kaufen, sonst könnte die Sache nicht aufgehen. Alles muss verdammt gut organisiert sein und der Zusammenhalt der Menschen muss wahrhaft groß sein. Das ist alles schön und gut. Leider kann ich es nicht lassen, meine Neugier lässt mich nicht in Ruhe. Was machen dann die Leute aber mit fünf, zehn verschiedenen Staubsaugern zu Hause, die sie nur kauften, damit der eine Mensch sich auch was kaufen kann? Ich wüsste nicht, wo ich hier bei mir so viele Dinge verstauen würde.

Der Regelerfinder müsste man sein

Es war wirklich schwierig für Jan, sich so eine verrückte Welt vorzustellen, aber es war auch spaßig und lustig für ihn, zu denken, dass es so eine freie Welt wirklich gab. Eine Welt, wo es möglich war, so verrückte Regeln auszudenken und alle zum Mitspielen zu begeistern.

Es muss sicher ein toller Job sein, ein Regelerfinder für dieses Spiel zu sein. Man könnte seiner Fantasie freien Lauf lassen und durch die Erfindung und Bestimmung der Spielregeln jedes Mal eine neue Welt erschaffen. Zum Beispiel so, als würden sich an einem Tag alle Menschen nur gleichen Schrittes, nur in eine Richtung bewegen dürfen und in einem anderen Augenblick dreht man alles um und sie müssten plötzlich alle im Höchsttempo in verschiedene Richtungen laufen. Was für eine Welt! (Dafür dass ich diesen Text im Jahr 2006 geschrieben habe, gibt es alleine in diesem Absatz interessante Parallelen zu der aktuellen Corona-Zeit)

Um dieser Sache noch besser auf die Schliche zu kommen, bestellte Jan mit Klaras Hilfe drei Staubsauger. Einen schlechten, einen guten und einen innovierten von der „guten Sorte“. Er wollte es wirklich wissen. Irgendetwas hatte er sicher übersehen, die Menschen müssen sich doch – Regel hin oder her – etwas dabei gedacht haben.

Die spielerische Perspektive

Klara schmunzelte über Jans Experimente und darüber, wie er versuchte, alles im Detail zu untersuchen und zu verstehen. Sie schrieb in ihr Tagebuch:

Jan macht sich Gedanken und versucht die Außenwelt auf eine Art, in einer Tiefe zu erforschen, die ihm letztendlich ermöglicht, die Welt besser zu verstehen als es die Menschen selbst tun. Seine leichte, unschuldige Art, die vorurteilslos ist, die nichts als gegeben annimmt und alles in seiner Essenz zu verstehen versucht, fasziniert mich immer aufs Neue. Menschen fühlen sich von Sachen, die sie nicht verstehen oder nicht erfassen können entweder angegriffen oder stehen ihnen wie ausgeliefert, in Ohnmacht, oder zumindest skeptisch gegenüber. Wenige kommen auf die Idee, die Dinge der Welt aus einer spielerischen Perspektive zu betrachten. Jedem noch so unsinnigen Gesetz pflichten sie wie bewusstlos bei, sie versuchen sich an dieser Unsinnigkeit mit eigens entwickelten oder von Generation zu Generation weitergegebenen Strategien vorbeizuschmuggeln. Sie versuchen auszublenden und damit so zu tun, wahrscheinlich des Selbstbewusstseins wegen, als ob es diese Regel, dieses Gesetz, das ihr Leben beeinflussen, bestimmen soll, nicht gäbe …

Erwachen im MenschSein - Das Experiment© 05/2020 Kristina Hazler

 

Die ganze (Liebes)Geschichte von Jan und Klara und sein Befreiungsversuch können Sie im Buch “Erwachen im MenschSein – Das Experiment nachlesen, dass ich derzeit (bis 20.05.2020) zum kostenlosen Download anbiete. Sie können das Buch selbstverständlich auch im Taschenbuchformat erwerben. Hier mehr Info zum Buch ->

 

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  1. Wir werden upgedatet … aber in welche Richtung? – € 5,80
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