Wer bist du, wenn du ganz bei dir bist?

Bist du ständig beschäftigt, um nicht innezuhalten? Viele von uns errichten unbewusst eine Art „Container” um sich herum, um sich vor den eigenen Gefühlen zu schützen. Wir verdrängen Schmerz und Trauer, indem wir uns um die Probleme anderer und der Welt kümmern. Doch was, wenn der Weg zur Freiheit genau in der Konfrontation mit uns selbst liegt?

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Eine psychologische Reise aus der Ablenkung in die Selbsterkenntnis

Der folgende Text ist auch auf meinem Substack \“Psychosomatische Energetik\“ erschienen und ist ein Auszug aus meinem Buch „Erwachen im MenschSein – Das Experiment“ bietet eine psychologische Landkarte für Menschen, die sich in einer ähnlichen emotionalen Isolation wie Klara, die zweite Hauptprotagonistin des Buches, befinden. Er kann Betroffenen helfen, zu erkennen, dass sie sich möglicherweise in einer ähnlichen Situation befinden. Es hält ihnen eine Art Spiegel vor zeigt Wege zur Selbsterkenntnis auf:

Für die Psychologin Klara war ihr Zuhause der einzige Ort, an dem sie ihre Maske ablegen, sich entspannen und für einige Stunden unbeobachtet nur sie selbst sein konnte. Doch wer war sie in diesen einsamen Momenten wirklich? Wirklich sie selbst? In das Tagebuch, das sie nach ihrem endgültigen Einzug in den Container zu führen begann, schrieb sie:

„Ich habe keine Ahnung, wer ich bin. In meiner Vergangenheit teilte sich mein Leben in zwei Teile. Ein Teil bemühte sich, nach außen hin zu bestehen, dem Bild eines guten, hilfsbereiten, kommunikativen und beliebten Menschen zu entsprechen. Der andere Teil versuchte, an den wenigen freien Wochenenden irgendein tief in mir verwurzeltes Dilemma zu lösen, zu dem ich aber keine wirklichen Gefühle entwickeln konnte.

Mit der ersten freien Minute machte sich irgendetwas in mir selbstständig und beschäftigte mich die ganze Zeit über. So raubte es mir meine freien Stunden. Anstatt mich zu entspannen, ließ mich dieses ‚Wochenendprogramm‘ in unsinnige Tätigkeiten, Gedankengrübeleien, Selbstzweifel und Selbstmitleid versinken. Ich ertrug kaum eine Minute Entspannung, nach der sich mein Körper sehnte. Jede untätige Minute bedeutete körperliche Schmerzen, Trauer und Depressionen. Das konnte ich mir nicht leisten, denn am nächsten Tag wäre ich nicht fähig gewesen, mein vitales und unerschütterliches Image in der Außenwelt zu wahren. Letztendlich war ich froh, wenn die „vorgeschriebene“ Freizeit vorbei war und ich in die Arbeit zurückkehren und mich von mir selbst ablenken konnte. Diese Kombination ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Sie ließ mich nicht zu mir selbst finden, mich spüren. Wenn überhaupt, dann spürte ich nur Schmerz und Trauer, manchmal auch Wut und Zorn, die ich nicht verstand. Also beschäftigte ich mich Tag und Nacht in meinen Gedanken mit dem Leben meiner Klienten, Kollegen und anderer Menschen, mit denen ich in Berührung kam.

Ich versuchte zu verstehen, wie sie denken und fühlen und was in ihnen vorgeht. Ich hoffte, die Lösung ihrer Konflikte und Probleme zu finden. Kein Gedanke kam mir in den Sinn, dass ich bei mir selbst irgendetwas zu lösen hätte oder dass ich durch diese Menschen eigentlich nach mir selbst suchte.

Heute kommt es mir so vor, als hätte ich bei den „Fremden” die ganze Zeit über nur meine eigenen „verlorenen” Teile betrachtet und versucht, sie zu verstehen. Wie auch immer!

Aus damaliger Sicht war ich hauptsächlich für andere da. Für mich selbst da zu sein und mich mit mir selbst zu beschäftigen, verstand ich als egoistisch und selbstsüchtig – und das wollte ich nicht sein. Wer will das schon?

Erst jetzt, hier im Container, werden mir langsam einige Dinge klar. Es schmerzt teilweise, es ist traurig, aber ich habe mich entschieden, nicht auszuweichen, sondern dem, was drückt, nachzugehen. Ich spüre, dass mir der Container die Chance bietet, mir selbst endlich ohne Ablenkung und Ausreden zu begegnen, mich zu erfahren und zu erkennen. Heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Welt, in der ich früher lebte und auf die ich eine Zeit lang stolz war, nicht eigentlich mein eigener Container war, meine eigentliche Beengung, eine Isolation von mir selbst, in die ich mich freiwillig begeben hatte.

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Ich hatte mir aufgrund meiner Vorstellungen und Gedanken, wie sich etwas gehört und sein soll, einen persönlichen Container um mich und in mir erbaut. Selbst ernannte Grenzen, die ich penibel einzuhalten versuchte und für deren Einhaltung ich bis zur Erschöpfung Kraft und Energie investierte, damit ich bestimmte Dinge, die an meiner Weltsicht hätten rütteln können, nicht sehe und höre.

Auszug aus dem Buch „Erwachen im MenschSein – Das Experiment”, Seite 132

Die psychologische Essenz

Der Textauszug beschreibt die innere Zerrissenheit einer Psychologin namens Klara, die im Rahmen eines großen psychologischen Experiment ein vitales und hilfsbereites Image nach außen aufrechterhält, während sie innerlich mit sich selbst hadert. Die Kernaussage lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Identitätskrise und Selbstverleugnung: Klara verbrachte ihr Leben in zwei voneinander getrennten Sphären: einem nach außen gerichteten, sozialen Leben, in dem sie den Erwartungen anderer entsprach, und einem inneren Kampf, in dem sie versuchte, ein tief verwurzeltes Dilemma zu lösen. Sie verstand es als egoistisch, sich mit sich selbst zu beschäftigen und vermied diese Auseinandersetzung, indem sie sich in ihrer Arbeit und den Problemen anderer verlor. Sie war nur für andere da.
  • Vermeidung von Schmerz und emotionaler Isolation: Entspannung und untätige Momente lösten bei ihr körperliche Schmerzen, Trauer und Depressionen aus. Um diesen Gefühlen zu entkommen, suchte sie Ablenkung in der Außenwelt und in der Beschäftigung mit den Leben ihrer Klienten und Kollegen. Dabei erkannte sie nicht, dass sie durch diese Ablenkung eigentlich nach sich selbst suchte.
  • Der \“Container\“ als Metapher für Selbstbegrenzung und Selbsterkenntnis: Der physische Container, in den Klara im Rahmen des Experiments als professionelle Kraft einzieht, um einem Teilnehmer zur Seite zu stehen, wird für sie zu einem Ort der erzwungenen Konfrontation mit sich selbst. Sie erkennt, dass ihr früheres Leben ebenfalls ein „Container” war – eine selbst auferlegte Isolation von ihrem wahren Ich, die sie durch ihre eigenen Vorstellungen und Grenzen geschaffen hat.
  • Der Weg zur Selbsterkenntnis: Im Container beginnt Klara, ihre inneren Schmerzen und Trauer nicht mehr zu vermeiden. Sie nutzt die vorübergehende Isolation, um sich endlich ohne Ablenkung und Ausreden ihrem wahren Selbst zu stellen. Sie versteht nun, dass sie bei der Lösung der Probleme anderer im Grunde nach ihren eigenen verlorenen Teilen gesucht hat.

Der Text und auch das ganze Buch veranschaulicht somit den schmerzhaften, aber notwendigen Prozess der Selbsterkenntnis, bei dem das Aufgeben von externen Ablenkungen und selbst auferlegten Einschränkungen ein Weg ist, um die eigene Identität zu finden und innere Heilung zu beginnen. Klara erkennt, dass wahre Freiheit für sie nicht in der Flucht vor sich selbst, sondern in der mutigen Auseinandersetzung mit den eigenen inneren Schmerzen liegt.

Befindest Du Dich in einer ähnlichen Situation?

Der Text kann Dir helfen, indem er dir einen Spiegel vorhält und Wege zur Selbsterkenntnis aufzeigt.

Erkenntnis und Reflexion

Er bietet eine psychologische Landkarte für diejenigen, die sich in einer ähnlichen emotionalen Isolation befinden, wie sie Klara erlebt. Er kann Betroffenen helfen, zu erkennen, dass sie sich möglicherweise in einem „persönlichen Container“ befinden. Dies sind selbst erschaffene Grenzen und Vorstellungen, die man penibel einhält, um sich von Dingen abzuschotten, die die eigene Weltsicht infrage stellen könnten. Durch die Auseinandersetzung mit Klaras Geschichte können Leser die folgenden Punkte bei sich selbst wiedererkennen:

  • Vermeidungsverhalten: Das ständige Beschäftigen mit den Problemen anderer, um sich von den eigenen ablenken zu können.
  • Die Angst vor dem Alleinsein: Die Unfähigkeit, untätig zu sein oder sich zu entspannen, weil dies zu Schmerzen, Trauer und Depressionen führen könnte.
  • Die Zerrissenheit: Das Leben in zwei Teilen – einer für die Außenwelt und einer für den inneren, ungelösten Konflikt.
  • Die falsche Definition von Egoismus: Die Überzeugung, dass es egoistisch oder selbstsüchtig ist, sich mit sich selbst zu beschäftigen und für sich selbst da zu sein.

Ein Wegweiser zur Veränderung

Der Text zeigt nicht nur das Problem auf, sondern bietet auch einen Weg aus der Krise. Klaras Erfahrung im Container, der sie zwingt, sich der Ablenkung zu entziehen, kann als ermutigendes Beispiel dienen. Der Text vermittelt die Botschaft, dass der erste Schritt zur Heilung die Konfrontation mit den eigenen Schmerzen ist. Er macht deutlich, dass man sich nicht länger vor den eigenen Gefühlen verstecken darf.

Für Menschen, die sich in einer solchen Lage befinden, kann dies eine Einladung sein, innezuhalten und sich folgende Fragen zu stellen:

  • Welche \“Container\“ habe ich in meinem Leben erschaffen, um mich vor bestimmten Gefühlen zu schützen?
  • Welchen Schmerz versuche ich zu vermeiden, indem ich mich ständig ablenke oder für andere da bin?
  • Wie könnte ich anfangen, mich mir selbst zuzuwenden, ohne es als egoistisch zu betrachten?

Der Text zeigt, dass der schmerzhafte Prozess der Selbsterkenntnis zur Befreiung führen kann und dass die Beschäftigung mit den eigenen Problemen letztlich der Schlüssel zu innerer Ruhe und einem authentischen Leben ist.

© 09/2025 Kristina Hazler


Welche Entwicklung Klara durchläuft und wie sie ihren eigenen Weg aus dem Container findet, erfährst du im weiteren Verlauf des Buches Erwachen im MenschSein – Das Experiment

Möchtest du aus deiner inneren Isolation begleitet werden und bei deiner Transformation sowie auf deinem Weg aus deinem persönlichen Container unterstützt werden? Oder möchtest du erkennen, wie du in diesen hineingeraten bist? Dann buche bei mir die Erstkonsultation. In dieser klären wir deine aktuelle Situation auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Zusammenhängen. Wir besprechen deine individuellen Möglichkeiten und ich gebe dir meine Sicht auf deine Situation sowie Vorschläge für ein optimales weiteres Vorgehen bei mir oder anderswo.

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