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Energieholismus – die potenzielle Sucht des spirituellen Kriegers

“Energieholismus – die potenzielle Sucht des spirituellen Kriegers” ein Artikel aus der Reihe “Energiearbeit und die Suchtgefahr” über die Tücken der Energiearbeit  für hochsensible, sensible, empfindsame, empathische, erwachte und erwachende Persönlichkeiten

Die Suche nach einem Entkommen aus dem unpassenden Dasein

„Guten Tag, ich heiße Marianna Schuster und bin gerade 14 Tage „energienüchtern“ und habe genau 14 Tage keine willentliche Energiearbeit betrieben.“ – so oder ähnlich werden in der näheren Zukunft die Worte in den neuen anonymen Selbsthilfegruppen und Entzugsprogrammen für „Energieabhängige“ erklingen, die dann auch „AE – Anonyme Energetiker“ heißen könnten.

Noch nie gab es auf der Erde so viele spirituell Erwachte und Erwachende und Energiearbeit betreibende Menschen wie heute. Schon allein deswegen nicht, weil es auf der Erde noch nie so viele Menschen gab wie heute; zumindest seit der Zeitrechnung lt. Darwinscher Menschenentwicklungsgeschichte und den Daten, die uns die Wissenschaft zur Verfügung stellt.

Ich persönlich habe das Gefühl, dass besonders in dieser Epoche, in der wir jetzt alle mehr oder weniger leben, Persönlichkeiten aus diversen Epochen, die sich schon in der spirituellen Entwicklung geübt und die Energiearbeit auf die eine feine oder weniger feine Art entdeckt haben, zusammenkommen. So erweisen gewisse Gruppierungen mittelalterliche, andere wiederum altgriechische, atlantische, keltische, fernöstliche, schamanische oder andere Züge. Für die einen ist das die Möglichkeit, dort weiter zu machen und zu experimentieren, wo sie einst unterbrochen wurden bzw. aufgehört hatten oder ihnen ein Trauma passierte. Für die anderen, die Neuankömmlinge, ist es etwas faszinierend Neues, etwas das sie noch nicht kennen, nicht erforscht haben. Ob die einen oder die anderen, viele haben das Eine gemeinsam: die Suche nach einem „Entkommen“ aus dem „unpassenden“, sich fremd und/oder verkehrt anfühlenden Dasein. Die einen sehen ihre Errettung in den höher schwingenden Höhen, andere im Jenseits, in der Erleuchtung, Beschwörung, Transformation des Bestehenden, Entfernung des Unangenehmen, Reinigung des Verschmutzten, Energetisierung des weniger Vitalen, Bekämpfung des Bösen usw. Und! Anfänglich ist es hoffnungsvoll.Energieholismus - die potenzielle Sucht des spirituellen Kriegers, Energiearbeit, Schwingung, Energetisieren, Reiki, Lichtarbeit

Die Suche nach einer Welt in der man so genug ist, wie man ist

Es ist eine Idee, die Früchte und eine Aussicht auf eine bessere, angenehmere Zukunft verspricht, auf ein Leben in einer Welt, in der man zu Hause und willkommen ist, in der man einen Lebensplatz hat und genug ist – so wie man ist. Die Hoffnung ist sogar so groß, dass man keine Mühe scheut, alles auf diese eine Karte zu setzen. Man spürt, man weiß es sogar: Irgendwas ist dran an der Geschichte, an der Möglichkeit, sich eine bessere Welt, eine bessere Zukunft, sogar ein besseres Ich zu erschaffen, das Paradies hier auf Erden, das goldene Zeitalter, das so nah, direkt vor der Tür zu sein scheint. Nur mehr ein kleines Stück … das Schloss aufbrechen … die Tür frei räumen und endlich! … sie öffnen. Dann, dann kann endgültig die Erholung, das Genießen, das Sein beginnen. 

Wenn man das Schloss mit einem Schloss statt mit einem Schlüssel öffnen will

Die Methoden des Schlossknackens sind auf den ersten Blick unterschiedlich und doch haben die meisten doch das Eine gemeinsam: das Ziel, die Energie zu bewegen und sie leichter, lichter, schöner, enegetisierter zu machen. Ich meine, man könnte es abgekürzt ausdrücken: Man will die Energie energetisieren! Hört ihr, fühlt ihr bitte hinein: Energie energetisieren!

Es ist circa so, als würde man den Geist vergeistigen wollen oder die Seele zu beseelen. Die Seele ist doch schon beseelt, der Geist ist schon geistig und die Energie ist energetisiert, sonst wäre sie gar nicht die Energie!

„Aber wie sie energetisiert ist – darauf kommt es doch an!“ – höre ich jemanden aufschreien.

Ja, wie ist die Energie denn energetisiert? Sie ist so energetisiert, dass sie Energie ist. Also frage ich nochmals ganz logisch: Kann man Energie überhaupt energetisieren? Vielleicht korrigiert mich ja jemand und sagt: “Nein, wir meinen doch: die Materie energetisieren, den eigenen Körper, das eigene Energiefeld energetisieren, die Wohnräume und die Erde energetisieren!”. Aha! Und gleich höre ich diesen bereits inflationären Satz in meinem Hinterkopf:

„Alles ist Energie!“

Wenn alles Energie wäre, müsste die Materie auch die Energie sein. Der Körper, das Energiefeld, die Wohnung, das Haus, der Garten, der Wald, die Erde … alles das müsste auch doch Energie sein. Und dann sind wir wieder am Anfang. Dann müssten wir nämlich die Energie (weil ein Haus auch Energie ist) energetisieren! Aber mit was? Mit Energie?

Energie energetisieren mit Energie! – ???

Dieses wunderbare Beschäftigungsspiel für mehr oder weniger Erwachende hat einen modernen Namen: Energiearbeit und ich behaupte, sie ist die moderne Brutstätte für die sich so rasant vermehrenden hochsensiblen Personen. Klar gibt es auch HSPs, die von Geburt an so sind oder durch irgendein schockartiges Erlebnis sensibilisiert wurden, aber eben gibt es auch solche, die dafür „energetisiert“ wurden. 

Heureka! Die Energiearbeit funktioniert!

Bei dem einen beginnt es mit dem Lesen eines Buches und der Anleitung zu den ersten einfachen „do it your self“ energetisierenden Übungen, bei dem anderen durch ein Kurs, ein Video oder einen Bekannten. Man probiert und einige erstaunt, spüren wirklich etwas! Es geschieht etwas, etwas bewegt sich, verändert sich. Heureka! Also es funktioniert. Nicht schlecht! Endlich die langersehnte Lösung gefunden. Ja noch ein wenig Training, ein wenig Regelmäßigkeit, Schärfung der Sinne, vielleicht auch entsagen, loslassen, sich trennen, sich konzentrieren, fokussieren, gedulden, vertrauen bedarf es. Ist nicht immer leicht, aber das ist gut so, weil das, was leicht und einfach ist, kann doch keine langfristige und nachhaltige Lösung versprechen, oder?

Aus fünf Minuten am Tag werden mehrere Stunden am Tag, Wochen, Monate. Wie versprochen, beginnt sich das Leben zu verändern. Die Energetisierung des Tages ist voll im Gange, da das Betreiben von verschiedenen, zusammengemixten Energieübungen, -ausführungen nach und nach in alle Tagesabläufe integriert wird. Das permanente Denken an die Energie, über die Energie und die Beschäftigung mit der richtigen Beschaffenheit und Schwingung bestimmt das Handeln und Tun, bis es bei vielen nunmehr das einzige Handeln, für das sie sich aufrappeln können, ist. Für andere, praktische, bodenständige, früher alltägliche Tätigkeiten bleibt oft keine „Luft“, Zeit oder gar Kraft. Die Lust darauf fehlt und was nicht Spaß macht, sollte man doch auch nicht mehr tun.

Das Damoklesschwert der „richtigen“ Energie und Schwingung

Das „Energetisieren“ programmiert sich selbst um. Für einen neutralen Beobachter könnten die öfters ausgesprochenen Worte „Energie“, „energetisch“ usw. bedeuten, dass derjenige, den er beobachtet, von dem Gedanken des Energetisierens erfüllt bzw. besessen ist. Alles muss zu jeder Tageszeit energetisch in der richtigen „Tonlage“ sein, sonst kann man kaum mehr überleben.

Früher als das Versprechen des besseren, qualitativeren, freudigeren, lustvolleren Lebens, hängt es über einem wie das Damoklesschwert, wenn nicht der richtige Atemzug, nicht die richtige Handbewegung, das richtige Symbol an passendem Ort zu passender Stunde bzw. Sternenkonstellation … – es könnte ja der ganze mühsam aufgebaute, wunderbare Energieraum, samt seinem Schutz in sich wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Was zwar noch nicht das Schlimmste wäre, man könnte ihn ja erneut aufbauen. Nur, man wäre plötzlich für einige Zeit außerhalb der „Goldblase“, da draußen, in der „normalen“ Welt, die doch nicht im Geringsten normal ist! mit dem mittlerweile eigenen sensibilisierten System ausgeliefert. Und man war doch schon sooo lange nicht draußen …
(Dieses Thema behandelt ausführlich mein erstes Buch „Erwachen im MenschSein – Das Experiment“, das in Romanform geschrieben ist und wo der Container, in dem sich fast der gesamte Roman abspielt, eigentlich eine Metapher auf das Leben in so einer energetischen Isolation ist und wie beschwerlich es ist, aus dieser auszubrechen und sich in das natürliche Leben wieder einzugliedern. Wie so oft ist die Liebe sicher eine gute Unterstützung und Möglichkeit.)

Was, wenn die Welt, aus der man sich schon damals weg zu entwickeln bemühte, noch härter, noch unerträglicher, noch kälter und stacheliger geworden ist? Was, wenn all die anderen Energien, die man sich jahrelang durch die „magischen“ Rituale vom Leib gehalten hat, über einen herfallen?

Wo sind die Tage wo man unbeschwert über eine grüne Wiese gelaufen ist?

So geschieht, dass die frühere tragende Hoffnung durch Angst, Befürchtungen und Zweifel ersetzt wird. Statt angestrebtem Vertrauen in alle Dinge und das Leben macht sich das Misstrauen zu allem außerhalb der Gold- bzw. Lichtblase breit. Die einzige Hoffnung: noch mehr von der guten Energie bekommen, noch mehr Licht einatmen, sich noch höher aufschwingen, was gleichzeitig noch mehr Einsatz, noch mehr Beschäftigung mit der Energie bedeutet. Wo sind die Tage wo man unbeschwert über eine grüne Wiese gelaufen ist und den Sonnenuntergang gedankenverloren genossen hat?

Das spirituelle Hamsterrad der Energiearbeit

In der Bemühung, einem öden Hamsterrad zu entrinnen, erwacht man eines Tages in einem neuen, aber dafür energetisierten und/oder einem spirituellen. Wie oben so unten, wie innen so außen, wie früher so später, wie die Absicht so die Aktion und Reaktion, so das Ergebnis. Erwacht man eines Tages in diesem Hamsterrad und merkt man, dass das nicht das Wahre sein kann, weil – ein Hamsterrad ist immer ein Hamsterrad, egal auf welcher Ebene, Dimension und in welcher Schwingung – dann kommt die nächste Überraschung.

Wenn es gut geht und die Selbstreflektion noch funktioniert, erwischt man sich, dass man mittlerweile süchtig geworden ist. Süchtig nach der Energiearbeit, nach dem Empfinden von einer bestimmten Schwingung, einem bestimmten Zustand, der durch die Beschäftigung mit der Energie immer wieder herbeigeführt worden ist. Und wenn man (noch) fähig ist, ehrlich, wirklich ehrlich, zu sich selbst zu sein, beginnt man mit Erstaunen zu erkennen, dass man mit dem ganzen täglichen „Energieaufwand“ nur mehr diesem einen „Befriedigungsgefühl“ nachgejagt ist – ohne zu merken, dass sich das Energetisieren wie eine Droge verhält; und zwar indem man die eine Art der gewissen Energiefrequenz bearbeitete und integrierte, wurde diese im Empfinden normal und verursachte keine Euphorie, keine erlebten außerordentlichen „Höhen“ und Empfindungen mehr. Da aber dies als die Bestätigung für erfolgreiche Energie-, gar spirituelle oder Heilungsarbeit verstanden wurde und man nicht in ein Gefühl der Erfolglosigkeit, Stagnation und damit auch in Depressionen schlittern wollte, musste eine weitere, neue, am besten höhere und lichtvollere Schwingung her. Eine größere und stärkere Dosis.Schwingung, Energiearbeit, Energetisieren, Entspannen

Warum ich das weiß? Der eine oder andere kann es sich denken: Ich gehörte vor längerer Zeit für eine kurze Zeit dazu. Ich war ein Energiejunkie, ohne je früher einen Gedanken daran zu verschwenden, dass ich suchtgefährdet bin. Und wie sich die anderen Abhängigen untereinander von weitem erkennen, so erkenne ich heute mit geschlossenen Augen Energiesüchtige und mittlerweile musste ich leider feststellen, dass es eine weit verbreitete Sucht ist, ohne dass sie als solche benannt und erkannt wird. Einige in sich Erwachende erahnen dieses jedoch allmählich still in sich und an sie wende ich mich in den weiteren Zeilen dieses Artikels.

Den Entzugsprozess beim gesunden Menschenverstand meistern?

Es ist im Moment absolut unerheblich, wie und warum man in so eine Situation, in so einen Zustand geschlittert ist. Wie ich in meinen BewusstseinsCoaching Büchern schreibe: Alles hat seinen eigenen Sinn. So, wie es auch bei mir einen Sinn hatte, warum ich die Welt und das (Er)Leben eines Energiejunkies an meinem eigenen Leibe kennenlernen und erfahren durfte. Nur der Sinn wird meist im Nachhinein, viele Jahre später, sichtbar. Wichtig ist, ob man sich selbst als ein Süchtiger erkannt hat und ob man es verändern will, da der Wille zur Veränderung der Grundstein von allen folgenden Schritten ist. Und was sich keiner von uns am Anfang der Energiearbeit je dachte: Es gibt einen Entzugsprozess und es gibt Entzugserscheinungen und Entzugsbeschwerden, ganz „normal“, wie bei anderen Süchten auch – ob es sich um „einfache“ Rauchentwöhnung handelt oder eine Abhängigkeit von einer anderen Droge, einer Person, einer Situation oder wie in diesem Fall einer Methode, einer Schwingung, einem Schutz, einem Gedanken und/oder dem Gefühl der Auserwählte zu sein.

Ich weiß, viele werden über diesen Artikel den Kopf schütteln, aber ich weiß auch, es wird einige geben, die verstehen werden über was ich spreche. Entweder weil sie da selbst durchgegangen sind oder noch mitten drin sind und nicht wissen, wie sie es anstellen sollen, diese Phase des Lebens bei noch gesundem Menschenverstand zu meistern, ohne sich dabei in die Luft aufzulösen, zu sterben oder verrückt zu werden. Für diese Menschen, die nach Hilfe und Unterstützung suchen, würden wir (ich und mein Mann) eine Gruppe der „Anonymen Energetiker“ gründen. Sie sind herzlich willkommen, dieser neuen Art der Hilfegruppe, die sicher ein Vorreiter in dieser Zeit für viele andere später ist, beizutreten. Wir teilen mit ihnen gerne unsere persönlichen Erfahrungen und unterstützen, wo es uns möglich ist. Sie können sich gerne auch zu einem BewusstseinsCoaching (auch Ferncoaching möglich) bei mir anmelden, im Rahmen dessen ich sie individuell begleite.

Die Halbwertzeit als Heilungsperspektive

Wie lange dauert so ein (Energie)Entzugsprogramm? Darüber können Sie im Rest des Artikels lesen den Sie gegen Entgelt hier -> downloaden können.

© 09/2014 Kristina Hazler

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