Zu der aktuellen Situation möchte ich heute gerne eine Metapher aus meinem persönlichen Leben nutzen und unsere aktuelle Lage zu skizzieren, während sich jeder sein Eigenes herausnehmen kann. Man kennt den Satz: „Alles, was sich in der Welt tut, hat auch mir dir selbst etwas zu tun.“ oder „Wie außen, so innen.“ Nun, angesichts der aktuellen Entwicklung schaut man auf das sich abspielende Drama und die unzähligen tragischen Schicksale und versucht zu erfassen, was dieses „Grauen“ mit einem selbst zu tun haben könnte und fragt sich gleichzeitig, was man tun könnte und sollte, wie man helfen könnte und sollte. Dann taucht wieder ein weiser Satz aus dem „Äther“ auf: „Du musst/sollst/kannst den Krieg in dir anschauen und ihn beenden, bzw. Frieden schließen mit dir selbst, mit deinem Nachbarn, mit deiner Umgebung.“
Ja, wunderbare Sätze, aber wie soll man sie in der Praxis, im eigenen Leben umsetzen und leben? Welchen Krieg soll man (als ein harmonischer, friedliebender Mensch) mit sich selbst, mit seiner Umgebung führen?
Lasse mich ein Beispiel aus meiner eigenen Welt geben:
Wer bestimmt unsere Freiheit?
Obwohl wir in Wien leben (das gerade die 2-Millionen-Marke erreicht hat), haben wir das Glück, fast auf dem Land zu wohnen, im Grünen, in unmittelbarer Nähe eines Naturschutzgebietes. Eine unglaubliche Ruhe, die man oft nicht einmal auf dem Land findet, immer eine frische Brise, mit alten Bäumen ringsum. Seit 15 Jahren leben wir hier. Ich bin eine Frischluftfanatikerin, auch im Winter und jede Nacht stehen bei uns die Fenster offen (je nach Witterung und Temperatur). Die Energie soll frei fließen. Nach jeder anstrengenden Arbeit (mit Menschen) belebt und vitalisiert diese Frische in den eigenen 4 Wänden.
Nun, alles wunderbar, was hat das mit dem Krieg zu tun?
Anfang des Jahres zog eine neue Nachbarin in die Wohnung unterhalb von uns ein. Eine Kettenraucherin. Die untere Wohnung hat eine Terrasse, direkt unter unserem Schlafzimmer. Schlagartig hat es sich bei uns mit den offenen Fenstern erledigt, was für mich fast unerträglich ist. Wenn ihr meinen gestrigen Beitrag über die beschnittene Blume gelesen habt, könnt ihr euch vorstellen, was diese „Beschneidung“ und die Isolation von „draußen“ mit mir macht.
Ok, was können wir in dieser neuen, unangenehmen Situation tun?
Einerseits haben wir Verständnis für die Nachbarin. Heutzutage ist es für Raucher kaum noch möglich, außerhalb der eigenen vier Wände ungestört zu rauchen. Es ist auch schön für sie, dass sie die Terrasse und die frische Luft entdeckt hat und von Sonnenaufgang bis weit nach Sonnenuntergang auf der Terrasse verbringt. Der Rauch zieht, erstaunlicherweise auch durch geschlossene Fenster, direkt in unser Schlafzimmer. Wenn sie kurz die Terrasse verlässt, setzt sie sich an ein anderes Fenster und von dort zieht der Rauch wieder in unsere Fenster. Am Anfang sind wir wie aufgescheuchte Kaninchen herumgerannt, um die betroffenen Fenster zu schließen und andere zu öffnen, immer auf der Hut, wo wir gerade noch atmen können. (Anmerkung: Ich habe grundsätzlich nichts gegen Raucher und das Rauchen [habe sogar einen Artikel darüber geschrieben „Rauchen ohne Schuldgefühle“ ->] und habe mich bisher noch nie von Rauchern in irgendeiner Weise belästigt oder eingeschränkt gefühlt)
Wie passte mir/passte uns diese Unfreiheit – sich am Leben, am Biorhythmus eines anderen zu orientieren? Wie passt es zu mir, immer auf der Hut zu sein? Eigentlich gar nicht?
Kindheitserinnerungen kamen in mir hoch: diese innere Unruhe, immer auf der Hut sein, immer das Richtige tun müssen, immer aufpassen, wo ich hintrete, weil gleich eine Mine hochgehen könnte.
Sind Kompromisse noch möglich und sinnvoll?
Nun, aus Verständnis für die Nachbarin, aber auch für uns selbst, haben wir versucht, mit ihr zu reden. Mehrmals. Wir haben versucht, einen Kompromiss zu finden. Wenigstens von 22:00 Uhr bis 8:00 Uhr morgens Rauchruhe auf der Terrasse zu vereinbaren. Wir sind doch nette Menschen und die Nachbarin auch. Sie war bei den Gesprächen sehr verständnisvoll und nachsichtig. Das haben wir doch gut gemacht, oder? Na ja, einen Tag nach dem Gespräch wurde wieder bis zwei Uhr morgens auf der Terrasse geraucht. Und nicht allein. Verstärkung war zu Besuch. Der Rauch breitete sich von Tag zu Tag mehr um das Haus aus und drang durch jedes noch so weit entfernte und abgewandte Fenster ein. Alle Fenster mussten geschlossen werden. Auch bei drei anderen Nachbarn. Im Garten auf meiner Schaukel an der frischen Luft die Seele baumeln lassen? Nein! Wenn, dann nur in dieser verrauchten Wolke. Die ganze Umgebung bekam nach und nach eine Art Rauch-Aura. Auch draußen konnten wir und unsere Nachbarn den gewohnten Duft der Natur nicht mehr riechen.
Was konnte man tun? Vor allem, wenn die Nachbarin das sicher noch so wahrnimmt, wie ich es als „HSP“ wahrnehme. Dafür gibt es kein Gesetz. Wir haben natürlich versucht, die Nachbarin an unser Gespräch, an unsere Vereinbarung zu erinnern. Nun, sie vergisst oft die Zeit! Sie entschuldigt sich und verspricht Besserung. Ein paar Tage später zieht plötzlich ihr neuer Freund bei ihr ein. Auch ein Kettenraucher. Na toll! Die Situation wird für uns fast unerträglich. Zu unserem „Glück“ liebt er Parfüm. Ich selbst verstehe nicht, wie es möglich ist, dass ein Mensch so viel davon auf sich sprühen kann, dass man es noch stundenlang und meterweit riechen kann. Inzwischen ist diese aggressive, scharfe Parfümluft für mich manchmal schlimmer als der Rauch. (Aus energetischer Sicht brauche ich wohl nicht zu erwähnen, dass diese Geruchsmedien – ob Rauch oder Parfüm – Transportmittel für die Emotionen und Gedanken der Menschen sind, von denen sie ausgehen. Rauch und Duftwolke sind also nicht gleich Rauch und Duftwolke. Es kommt auch auf den zusätzlichen psycho-energetischen Inhalt an). Das kleine Fenster im Badezimmer (das letzte Schlupfloch für frische Luft in unserer ganzen Wohnung) ist auch nicht mehr im „Spiel“, nachdem ich morgens um sechs von meinem eigenen Husten geweckt wurde.
Man kann doch nicht zu den Nachbarn gehen und sich über das Parfüm beschweren, oder? Was nun? Rauch mag man nicht. Parfumduft auch nicht? Was ist los mit uns?
Wahrscheinlich um uns entgegenzukommen, zündet die Nachbarin jetzt zusätzlich und überall Duftkerzen an. Ich nehme an, um den Rauch zu neutralisieren. Nun, ich bin ein feinsinniger, feinstofflicher, hellriechender Mensch. Die Duftkerze neutralisiert eines – den Duft der Natur.
Suche nach natürlichen Lösungen
Was also tun? Was hat das mit mir, mit meinem Mann zu tun? Sind wir zu sensibel?
Was müssen wir uns anschauen, was müssen wir in uns erkennen, erlösen?
Mit welchen inneren Schatten müssen wir uns aussöhnen?
Welche Teile von uns spiegelt uns die Situation und die Nachbarin?
All diesen Fragen sind wir natürlich in den letzten Monaten nachgegangen. Wir erkannten, dass die Kommunikation mit der Nachbarin nicht viel brachte, teilweise (ich vermute, unbewusst von ihr) eher eine Verschärfung bedeutete.
Also habe ich es mit Ignorieren versucht. Dann versuchte ich es zu akzeptieren, mich mit dem Rauch zu versöhnen.
Aber wollte das Leben wirklich, dass ich die Fenster offen lasse und den Rauch in meiner Wohnung einfach nicht „bekämpfe“, mich an ihn gewöhne, ihn akzeptiere?
Ich verstand – das war gegen meine Natur! Was ich akzeptieren sollte, war meine eigene Natur!
Die zweite Möglichkeit, die ich selbst in der Hand hatte, war zu lernen, mit geschlossenen Fenstern zu leben. Meine „Klaustrophobie“ überwinden, das Gefühl, unfrei, gefangen zu sein. Aber widerspricht das nicht meiner Natur?
Nun, wir haben uns auch gefragt, ob nicht alles nach einem Umzug schreit. Vielleicht verändert sich die Umgebung in eine Richtung, in der wir nichts mehr zu suchen haben? Nun, auch mit der Möglichkeit eines Umzugs beschäftigen wir uns seit Jahren. Bisher ohne Erfolg.
Was bleibt also? Die Situation akzeptieren, das Beste daraus machen? Fenster auf, wenn es geht, Fenster zu, wenn es nicht geht, und ruhig bleiben. Meint man? Der Freund der Nachbarin hat jetzt aber zusätzlich das Rauchen auf der Toilette entdeckt – besonders in der Nacht. Durch den Ventilator findet der Rauch so trotz geschlossener Fenster seinen Weg in unsere Wohnung. Im Halbschlaf sitze ich mit frisch gewaschenen Haaren auf der Toilette und zum ersten Mal überkommt mich Wut und Verzweiflung. Plötzlich begreife ich: Es ist Krieg! Ich kann nicht fliehen. Ich kann mich nicht verstecken, ich kann die Fenster vor ihm nicht schließen. Offensichtlich erreicht er auch den letzten Winkel dieser Erde.
Also wieder die Fragen aller Fragen: Was kann ich persönlich tun? Wie damit umgehen? Ruhig bleiben? Akzeptieren? Damit leben lernen? Verstehen? Verständnis haben?
Verständnis für den Krieg???, oder den Krieg verstehen???
Kann wahre Freiheit einschränkend sein?
Zusammen mit unseren drei Nachbarn sind wir fassungslos. Unsere Ruheoase, in der bisher jeder mehr oder weniger Rücksicht auf den anderen genommen hat, wird von einer anderen Spezies beherrscht. Unerwartet. Unangekündigt. Von Null auf Hundert. Ohne Vorwarnung.
Wie konnte das passieren?
Und wie kann ein Mensch, wie können zwei Menschen plötzlich so viel Unruhe mit sich bringen und damit so große Kreise ziehen, so viel Umgebung in Beschlag nehmen?
Wie kann die Freiheit des einen auf Kosten der Freiheit des anderen gehen?
Wer hat wie ein Recht auf Freiheit? Auf frische Luft? Auf das Ausleben seiner Macken, Ticks, Gewohnheiten, ohne Rücksicht darauf, ob es andere stört und einschränkt?
In diesen Tagen habe ich endlich begriffen, dass ich mit Hilfe meiner Nachbarin auf das vorbereitet wurde, was in der Welt (Naher Osten & Co.) gerade passiert und passieren wird. Leider.
Mein Herz könnte bluten, aber ich weiß, dass es meine Aufgabe ist, mich um mein Herz zu kümmern, so gut ich kann, innerhalb der Möglichkeiten, die ich habe, obwohl ich das Gefühl habe, dass es mir den Atem raubt und all meine Möglichkeiten. Innerlich, aus meiner Erfahrung heraus, weiß ich, dass das nicht wahr sein kann! Meine Möglichkeiten, auch wenn sie unsichtbar sind, müssen irgendwo (anders) sein.
Epochale Umwälzungen
Die Erde ist im Umbruch. Wir bewegen uns von einer Ebene zur nächsten. Jeder dort, wo er hingehört – aufgrund seiner Entwicklung. Dimensionswechsel wird es auch manchmal genannt. Manche wehren sich dagegen. Anstatt sich auf die Bewegung einzulassen, versuchen sie, sich das Gebiet, die Umgebung anzueignen, sie buchstäblich zu erobern, sie sich untertan zu machen, sie ihrem Niveau, ihrer Schwingung anzupassen. Dies scheint immer drastischere Maßnahmen und Mittel zu erfordern, denn die Entwicklung ist nicht aufzuhalten.
Wer darf wo und wie leben, und wer nicht? Territoriale Konflikte laufen ab.
Die Augen davor zu verschließen, ist sicher nicht die beste Strategie. Aber jeder muss heute und morgen sehen, wie er am besten damit umgeht. Wir selbst sind noch ratlos. Ich spüre, nehme also auch die unbewusste Ratlosigkeit, Verwirrung, Angst und Panik der Nachbarn wahr und verstehe auch, dass sie eigentlich an der Zigarette festhalten, weil sie nicht verstehen, was und wie ihnen geschieht. Je mehr wir ihnen Verständnis und damit Liebe entgegenbringen, desto mehr müssen sie offensichtlich rauchen. Sie sind Liebe nicht gewohnt. Sie sind auf Randale aus – damit können sie umgehen. Aber jetzt, da sie nicht wissen, was den Druck auf sie ausübt, benebeln sie sich, hüllen sich in Rauch, weil sie die neue Schwingung nicht einatmen können und wollen. Jeder Atemzug der Harmonie und des Friedens bringt an die Oberfläche, was lange unter den Teppich gekehrt wurde.
Ja, ich verstehe alles! Und doch … Verstehen bedeutet noch nicht die Frieden stiftende Lösung meiner menschlichen Situation.
Ach ja, erwähnte ich schon, dass die Nachbarin auch einen jungen Hund hat, der manchmal stundenlang weinte und bellte, wenn sie weg war? Zum Glück für uns und auch für das Tier konnten wir mit ihr in diesem Fall ein klärendes Gespräch führen und ihr einen Hundetrainer empfehlen. Hier schienen Kommunikation und Lösungssuche Früchte zu tragen. Aber das war kurz bevor die Geschichte mit dem Rauchen begann ;)
Epochale Umbrüche sind also überall spürbar. Wie gehen wir damit um? Was tun wir? Was können wir tun? Wie schaut der Plan aus? Der Seelenplan eines jeden von uns? Was ist das Neue, das Erlösende, das wir tun können, um die „Konflikte“ und ihre Lösungen auf eine neue, liebevollere Ebene zu heben und zu behandeln? Die Neue Zeit, neues Bewusstsein bricht ein und wir haben uns es sicher ein wenig anders vorgestellt. Wie kann es Frieden auf der Erde geben, wenn wir nicht einmal in der Lage sind, in Frieden und Freiheit mit unseren Nachbarn und sogar mit uns selbst zu leben?
Was fällt Dir dazu ein? Wie gehst Du damit um? Was ist Dir das natürliche Bedürfnis zu tun?
Bis hierher habe ich diesen Text im Oktober 2023 verfasst. Hier ein kurzes Update fast ein Jahr später:
Update 09/2024
Ja, es können unerwartete Dinge passieren. Nehmen wir das Beispiel unserer rauchenden Nachbarin: bereits im Februar 2024 war sie ausgezogen! Aber schon im Dezember (also zwei Monate, nachdem ich diesen Artikel geschrieben habe) ist sie mit ihrem Freund in ein Haus gezogen. So stabilisierte sie unsere Lage nach und nach, bis schließlich im Februar die Kündigungsfrist ihres Mietvertrages auslief und sie somit all ihre Energie abzog.
Das Interessante war, dass ihr nichts „Schlechtes“ passierte, sondern sie einen neuen Lebenspartner fand und mit ihm, ihrem Hund und ihrem Sohn in ein Haus mit Garten in einer ruhigen Gegend zog. So schien sich ihr Leben zu verbessern, und damit auch unseres.
Wir bekamen auch gleich einen neuen Nachbarn, mit dem wir vorerst klarkommen. Aber wir sind immer noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, die besser zu uns passt. Nach einem neuen Zuhause, dieses scheint aber immer noch nicht in Sicht zu sein, obwohl wir es schon seit Jahren in greifbarer Nähe spüren. Und genau das ist verwirrend! Etwas (in Reichweite) spüren und nicht sehen, nicht wissen, was man dafür tun, in welche Richtung man gehen soll.
Die Dinge, die Lebensumstände können sich also ändern, aber das liegt nicht immer in unserer Hand. Die meisten von euch, die meine Texte lesen, haben in ihrem Leben schon so viel getan (auch für andere, für diese Welt). Was uns wahrscheinlich am schwersten fällt, ist untätig zu sein (zu bleiben), die Dinge geschehen zu lassen, zuzusehen. Aber manchmal ist es gerade das, was wir am intensivsten tun können: beobachten. Inzwischen wissen wir, dass allein das Beobachten den größten Einfluss darauf hat, wie und in welche Richtung sich die Dinge entwickeln. All die Ablenkungen und Dramen versuchen unsere Aufmerksamkeit zu binden, damit wir aus der Beobachterposition herausfallen. Der Rauch beschäftigte mich selbst täglich. Schien meine Sinne, meine Beobachtungsgabe zu vernebeln – und doch beobachtete ich gerade das und somit auch die Macht des Rauches und alles, was mit der Nachbarin kam und geschah. Daraus konnte ich schließlich auf die „Weltlage“ schließen – denn wie im Kleinen, so auch im Großen – nicht wahr?!
Die nächsten Monate
Die kommenden Monate werden sehr herausfordernd. Und es ist wichtig, dass wir unsere Position (im Weltgeschehen) einnehmen. Jeder seine. Man muss sich dieser Position nicht in allen Einzelheiten bewusst sein. Die Dinge, die passieren, sind so komplex, so vielschichtig, so weitreichend. Wichtig ist die Bereitschaft, sich darauf einzulassen, anstatt sich noch weiter zurückzuziehen, sich ins eigene Schneckenhaus noch tiefer zu verkriechen.
Es werden, wie schon so oft, viele illusorische Kunststücke aus der Trickkiste und alle Register gezogen. Optimal auf jeden seine eigenen „Knöpfe“ und Schwachstellen abgestimmt. Die Illusion ist inzwischen so perfektioniert, als wären all unsere Gedanken und Emotionen, unsere Befürchtungen und Ängste, die wir bisher gedacht und empfunden haben, geklaut und für uns in ein sich echt anfühlendes virtuelles Spiel verwandelt worden.
Das ist natürlich verwirrend. Denn es fühlt sich so echt an. Du fühlst dich darin so, wie du dich früher gefühlt hast. Es scheint tatsächlich deins zu sein. Nun, beobachte es, aber falle nicht darauf herein. Du musst nichts verarbeiten, was du schon verarbeitet hast! Aber du kannst dieses virtuelle Spiel, so manipulativ und kontrollierend es auch sein mag, dazu benutzen, dich selbst zu beobachten, wo und worauf du noch anspringst und wo du dich von deiner Vergangenheit, deinem alten Ich lösen, verabschieden kannst und sollst.
Der Flug durch das Nadelöhr
Für manche werden die nächsten Monate wie ein Flug durch ein Nadelöhr anfühlen. Ein Blindflug. Die Schwierigkeit dabei wird möglicherweise sein, dass das Nadelöhr einem mehr oder weniger langen Tunnel gleicht. Der Flug ist also nicht gleich vorbei. Man ist nicht sofort auf der anderen Seite und kann sich entspannen. Es dauert so lange, wie es dauert.
Man sollte auch verstehen, dass dieser Weg durch eine so enge Passage zu unserem eigenen Schutz ist und er so ist, weil wir darum (ob bewusst oder unbewusst) gebeten haben. Wir wollten sicher und geschützt auf der anderen Seite des „Berges“ ankommen. Dafür bekommen wir einen „Geburtskanal“. Glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche. Ich gehe doch mit meinem Mann immer wieder ein paar Schritte voraus, um es zu erkunden und zu verstehen und darüber zu berichten, denjenigen, die nachkommen.
Die Enge als ein Zeichen
Nun, wie fühlt sich der Flug durch das Nadelöhr an?
Mit Sicherheit eng!
Einengend, wie wenn man in einem zu engen Taucheranzug versucht, sich durch einen noch engeren Spalt im tiefen Wasser zu bewegen und zu atmen.
Und man ist dabei eher mehr als weniger blind. Man weiß auch nicht wirklich, warum man so etwas Bescheuertes tut, wohin man will, warum man überhaupt in dieser Lage ist.
Es ist wie in einem Traum, in dem man sich mitten in einem Geschehen befindet, ohne zu wissen, wie man dort gelandet ist, was passiert ist. Man versucht sich zu erinnern, fühlt sich aber nicht in der Lage, in die Erinnerungsebene einzutreten. Und es ist auch offensichtlich wichtig, dass solches Erinnern nicht funktioniert, sonst würde man sich wieder in der Vergangenheit verstricken. Das hier und jetzt ist das was angesagt ist! Das ist das Nadelöhr – es führt uns, wie ein Faden, sicher an allen möglichen Verstrickungen vorbei. Der Körper fühlt sich unnatürlich an. Der Verstand und das Bewusstsein auch. Und die Seele? Wo ist sie eigentlich?
Man hat das Gefühl, alle Verbindungen verloren zu haben. Man versucht zurückzugehen, um die Verbindungen wieder herzustellen. Es geht aber irgendwie nicht. Zumindest nicht auf die altbekannte Art.
Im Nadelöhr kann man sich nicht umdrehen. Es sei denn, man ist eine Katze und beherrscht die unmöglichsten Verrenkungen, die wir so oft in den lustigen Youtube-Videos sehen.
Wenn man so gelenkig ist und versucht, es unbewusst auszutricksen, dabei aber weiterhin ehrlich um Hilfe bittet, um am Ende des Tunnels wieder ins Licht zu kommen, wird das Nadelöhr vielleicht noch enger. Auch Verrenkungen und andere „Yoga-Kunststücke“ sind dann logischerweise nicht mehr möglich.
Ich fühlte mich oft steif und schwer wie ein Stein. Als hätte ich alle Beweglichkeit und Flexibilität verloren. Alles tat und tut weh. All die blauen Flecken, die ich mir selbst aufgrund meines Widerstandes und Widerspenstigkeit an den Wänden des Nadelöhrs, der Leitplanken zugefügt habe, spüre ich noch.
Es bleibt zu vertrauen und weiter zu „fliegen“, weiter durch den Tunnel zu gleiten.
Der Antrieb, der Treibstoff, scheint das Beobachten, das Loslassen und das Vertrauen zu sein.
Gewisse Energien, der „neue Körper“ und die Seele warten schon auf der anderen Seite und ziehen am Seil. An dem Faden, an dem wir entlang gleiten. Darum ist auch klar, warum keine Umkehr möglich ist: Wir können und wollen uns nicht (mehr) von unserer Seele abwenden. Wir wollen hin, zu ihr, zu uns, in einer geklärteren, reiferen, bewussteren, durch unsere menschlichen Erfahrungen erweiterten Form.
Zu unserem eigenen Schutz fliegen wir blind, trotz aller Ablenkungen, Beschäftigungen, Verführungen und Dramen. Wir scheinen nicht viele zu sein, die wir durch das Nadelöhr fliegen. Und doch sind wir viel mehr, als wir uns vorstellen können. Auf der anderen Seite werden wir uns gegenseitig erkennen <3
Empfindungen und Zustände
Wenn du dich also in der nächsten Zeit seltsam, wund, verwirrt, ängstlich, panisch, krank oder was auch immer fühlst. Erinnere dich vielleicht zuerst an mein Beispiel mit dem Nadelöhr und frage dich, ob es damit zusammenhängen könnte.
Frage dich, wie es dir gehen würde, wie du dich fühlen würdest, wenn du wochenlang, vielleicht sogar monatelang durch einen soooo engen Gang gehen müsstest, blind und wie abgeschnitten von allem, was du kennst. Dann atme tief durch und beobachte, ob deine aktuelle Zustände nicht ähnlich sind. Und dann lass los. Übergehe ins Vertrauen. Verstehe, dass es geschieht – so und so geschieht. Dass du nichts tun musst, dass du nichts heilen musst, dass du kein Licht anrufen musst, sondern dass du einfach loslassen kannst, um in den Armen deiner Seele (auf der anderen Seite des Tunnels) zu landen.
Früher musste man sterben, um durch den Tunnel zu gehen. Wir gehen bei vollem Bewusstsein und mehr oder weniger lebendigem Leibe. Niemand sagt, dass es einfach ist. Wir haben kaum eine Blaupause, keinen Routenplan dafür.
Es ist ein gewagtes Unterfangen, und wenn du in Resonanz mit meinen Zeilen gehst und Gefühl hast, dass du mittendrin steckst, dann hast du dich höchstwahrscheinlich freiwillig dafür (diesen Flug, den einmaligen Übergang) gemeldet. Das heißt, du hast dir selbst vertraut, dass du es kannst. Du weißt, dass es in der Mitte des Tunnels kein Zurück mehr gibt. Du hast deiner Seele die Kontrolle und die Führung im Vertrauen überlassen. Deine Seele bist du selbst (auf der anderen Seite) Und du, deine Seele wird mit allem unterstützt, was sie braucht, um dich auf der anderen Seite willkommen zu heißen.
So bekommt die Geschichte, in der ich uns als Übergangsgeneration beschrieben habe, eine andere, eine rundere und konkretere Bedeutung. Lies sie vielleicht noch einmal, aus der Perspektive deines eigenen heutigen Übergangs durch das Nadelöhr, und den ergänzenden Text dazu: Wenn die Zeit zum Packen gekommen ist – die letzte große Prüfung
Warum durch das Nadelöhr?
Unsere Welt reinigt sich und befreit sich von alten Informationen, Energien, Strukturen, Schlamm etc. Vieles aus tief vergangenen Zeiten, aus Erdschichten und auch aus „jenseitigen Schichten“ steigt nach oben, in unsere Realität. Aber nicht alles, was da hochkommt, ist für dich relevant! Wenn du das deine verarbeitet, integriert und/oder losgelassen hast, kannst du weitergehen. Das Weitergehen durch so eine dicke Suppe ist mühsam. An jeder Ecke, bei jedem Schritt empfängt man alle möglichen Bilder. Aber wie gesagt, es sind nur wenige, denen du deine Aufmerksamkeit schenken solltest. Die meisten Bilder sind dramatisch, beinhalten Schmerz, Trauer, Wut, Eifersucht, Missgunst, Gier, Hass etc. in verstärkter Intensität, entsprechend früheren Epochen, in denen die Menschen noch weniger sensibel und viel dichter waren.
Wenn du dabei bist, diese Welt, diese Realität zu verlassen, ist dein System bereits so entdichtet, dass du kaum (energetische) Instrumente hast, um die alte Dichte zu verarbeiten. Warum solltest du auch? Du hast dich schon vor vielen Leben davon entfernt und entwickelt.
Wie bei Sodom und Gomorrha ist es für manche wichtig, nicht nach links und rechts zu schauen, nicht zurückzuschauen. Vertrauen und weitergehen. Manche spüren vielleicht Schmerzen im Nacken oder in der ganzen Wirbelsäule oder eine Art Steifheit. Es ist eine energetische Einschränkung der Flexibilität, so als ob man in einem Korsett steckt und sich nicht bei jedem Reiz umdrehen kann. Verstehst du?
Jeder bekommt in dieser Zeit eine Art „Krücke“ seiner eigenen Art. Dort, wo seine Schwachstelle ist, wo er beim Flug durch das Nadelöhr Unterstützung braucht. Dass diese Stütze eher als Hindernis empfunden wird, macht sie nicht weniger wirksam. Lerne zu verstehen, dass das, was dir im Blindflug durch das aktuelle Labyrinth passiert, zu deinem Vorteil ist und nicht umgekehrt.
Gute Reise und bis bald auf der anderen Seite ;)
© 10/2023 Kristina Hazler (aktualisiert 09/2024)
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