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Lichtkörperprozess und seine Tücken – Das Geschäft mit dem Aufstieg

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Lichtkörperprozess, Bewusstwerdung, Heilung, Aufstieg, Symptome

„Lichtkörperprozess und seine Tücken“ ist Teil 2 der Artikelreihe

Lichtkörperprozess – Bewusstwerdung, Heilung, Aufstieg und Symptome

welche aus folgenden Kapiteln besteht

1 – Führt ein Lichtkörperprozess automatisch zu mehr Bewusstheit?
2 – Lichtkörperprozess und seine Tücken – Das Geschäft mit dem Aufstieg
3 – Aufbrechen der harten Schale und die Unfähigkeit das eigene Licht zu sehen 
4 – Lichtanrufung und die homöopathische Wirkung der Lichtarbeit 
5 – Der natürliche Lichtkörperprozess, seine Symptome und die Veredelung
6 – Das polare System der Auserwähltheit und das Mutieren der inneren Wahrheit
7 – Mit dem Lichtkörper schon in dieses Leben hineingeboren?

Die gesamte Artikelserie steht in der vollen Länge als Ebook
im Online-Shop “BewusstseinsWelten” zum Download bereit (hier geht es zum Online-Shop –>)


Die Tücken des Massen-Lichtkörperprozesses

Wenn wir uns selbst gegenüber ehrlich sind, so sieht es mit uns und unserer Gesellschaft nicht besonders rosig aus. Eben haben wir festgestellt, dass es noch mehr oberflächliche bzw. vor allem gern an der Oberfläche wandelnde Menschen gibt als wir dachten. Und diese unsere Einstellung betrifft nicht nur die Gesellschaft. Wir verhalten uns zur Gesellschaft so, weil diese Einstellung in uns ist und wir übertragen diese, bzw. leben diese auch in anderen Lebensbereichen aus. Warum sollte also so etwas wie ein Lichtkörperprozess eine Ausnahme sein? Spätestens ab dem Moment, wo etwas zu einer Massenveranstaltung bzw. einem Massen-, sprich Gesellschaftsereignis wird, sind die meisten Menschen oberflächlich unterwegs und so werden ab gewissen kritischen „Massenpunkt“ die Lichtkörperentfalltenden diese Einstellung auch während des Massen-Lichtkörperprozesses an den Tag legen. Sie werden sich vom (Licht)Strom tragen und wiegen lassen, während sie dabei voller Hoffnung und Zuversicht auf etwas Bestimmtes, gedacht Lichtes, immer gen Lichteres und Höheres schauen. Aber:

Ist ein Lichtkörperprozess überhaupt möglich, ohne in die Tiefe zu schauen?

Meiner Meinung nach: Jaein! Es kommt noch immer darauf an, was wir unter einem Lichtkörperprozess verstehen!

Tiefgründige, feinfühlige, bewusstere, herzliche Menschen verstehen darunter wahrscheinlich etwas Anderes als pragmatische, logisch-sachliche bzw. berechnende und emotional gestörte Menschen. Und doch können alle gemeinsam den Lichtkörperprozess anstreben und ihm begegnen bzw. ihn erfahren. Warum? Weil „Lichtkörperprozess“ zuerst einmal nichts anderes ist als ein Wort ohne Inhalt. Es ist irgendein vielversprechend klingender Begriff, den jeder biegen und mit gewissem Inhalt seinem Verständnis und Willen speichern kann wie er will.

Lichtkörperprozess und seine Tücken, Sigmund Freud, DNS-Transformation, Bill Gates, Lichtnahrung

Mir begegnete dieser Begriff im Jahr 2002 und brachte mein ganzes bis dahin gelebtes Leben durcheinander. Bevor ich überhaupt etwas darüber hörte und las, begann ich, seltsame körperliche und psychische Zustände zu haben, bei denen nicht nur ich, sondern auch mein Mann nur hilflos den Kopf schüttelte und selbst als Sportler, Sportlehrer und Energietherapeut nicht verstehen konnte, warum die bewährten Methoden bei mir keine Wirkung bzw. Erleichterung brachten. Ich schien ein Alien zu sein, eine Extrawurst, die anders bzw. gar nicht (wie üblich) funktionierte. Einige Pilgermonate von einem Therapeuten und Heiler zum anderen brachten keine Erleichterung. (Bald erscheint mein neues Buch „Die Heilerin“, in dem ich über meine persönlichen Erfahrungen aus dieser Zeit berichte) Jegliche weitere Methode brachte zwar frischen Wind, ein wenig Neugier und vor allem neue Hoffnung auf baldige Besserung, wodurch sich etwas zu entspannen schien und die Symptome kurzfristig zurücktraten, damit sie, eindeutig enttäuscht, mit neuer Wucht an die Oberfläche kamen. Schließlich war es aber mein Mann, der entnervt spontan in sein Buchregal griff und mir ein Buch mit den Worten brachte: „Vielleicht solltest du das einmal lesen!“. Und das Buch hieß ganz einfach: „Der Lichtkörperprozess“ und lag schon einige Jahre unbemerkt im Regal. Ich verschlang das Buch und fühlte mich endlich einmal verstanden bzw. hatte das Gefühl, mich bzw. meinen Körper endlich zu verstehen. Eine lange Zeit, fast mein ganzes Leben bis zu diesem Zeitpunkt, habe ich mich (mit der Unterstützung meiner Umwelt) für ein geschwächtes, kränkliches Wesen gehalten und wollte nichts anderes als heil werden und plötzlich schien es so, dass es nichts zum Heilen gab, sondern dass ich mich in etwas Fantastischem befand.

Nur, das ist die Sache mit den Begriffen. Ich war diejenige, die letztendlich (auch wenn durch das gleichnamige Buch inspiriert) meinen Zuständen dem Begriff Lichtkörperprozess, den jemand anderes beschrieben hatte, zugeordnet habe. Es war nicht schwer, ergab irgendwie Sinn und schmeichelte sogar ein wenig. So passierte es, dass wir (ich und mein Mann) alle, damals auf dem Markt zum Lichtkörper und Lichtkörperprozess befindliche Bücher kauften und lasen. So erfuhren wir auch über die DNS-Transformation und Lichtnahrung, bis wir schließlich, fast automatisch geführt, in den Einweihungsseminaren zu einzelnen Stufen des Lichtkörperprozesses landeten und fast „das letzte Hemd“ für diese „Einweihungen“ in die eigene Gesundheit, für die goldene Zukunft von uns, der Erde und den Einzug in die (zumindest) fünfte Dimension, ausgaben.

Bevor ich jetzt weiterschreibe und Sie weiterlesen, möchte ich hier etwas Wichtiges klarstellen: Es ist egal, was meine heutige Sicht der Dinge zu diesem Thema ist! Ich werde auf den nächsten Seiten sicherlich einige Punkte beleuchten und einen gefühlt kritischen Blick darauf werfen, was jedoch nicht bedeutet, dass mich ausgerechnet der damalige Prozess, den ich später hinterfragte, nicht dazu brachte, dass ich heute mit einer anderen Klarheit über dieses Thema berichten kann als wenn ich mitten drin war.

Das Geschäft mit dem Lichtkörperprozess und dem Aufstieg

Der Fakt ist auch, dass das Lichtkörperprozess-Phänomen inzwischen massen- und geschäftstauglich geworden ist und dass viele Lehrer dieses Prozesses auf gewisse Art Vorreiter waren, die eine fast unmögliche Aufgabe hatten, neue Sichtweisen und Informationen über Möglichkeiten und aktuelle menschliche Herausforderungen und Turbulenzen in unsere Gesellschaft zu verankern, jenseits unserer eingefahrenen Denkprogramme. Jeder von diesen Channellern, Heilern (damaligen Vorreitern) war jedoch auch „nur“ ein Mensch und tat sein Bestmögliches, wozu ihnen ein großer Dank, meine Hochachtung und Bewunderung gehört. Dieselbe Bewunderung, die mir zeitweise jedoch zu einem scheinbaren Verhängnis wurde, wo ich mich selbst und das, warum ich bei diesen Menschen eigentlich war, kurzfristig vergaß. Nun: 

Sie waren diejenigen, die einige von uns aus dem Trauma des Nicht-genügens, des Notorisch-anders-seins, des Sich-nicht-fügen-könnens, also aus dem Schmerz des Eigenen-gedacht-verpfuschten-Daseins weckten und versuchten, uns unserer eigenen Seele näher zu bringen.

Aber!

Die Zeit ist nicht stehen geblieben!

Je mehr Menschen inzwischen auf den „Lichtkörper-Zug“ aufsprangen, umso mehr typische Gesellschafts- und damit auch Geschäftszüge bekam das Ganze. Somit ist Folgendes möglich geworden:

Die Einweihungen in das bereits Eingeweihte!

Die Einweihung in das bereits Eingeweihte?

So ist aus meiner heutigen Sicht die Tatsache, dass ich eine Einweihung in meine eigene Gesundheit, in mein eigenes Heil-sein bekommen sollte, ein absoluter Kurzschluss bzw. ein Paradeakt der verkehrten Logik. (Über die „verkehrte Logik“ können Sie in meinem Buch BewusstseinsCoaching 2 – Die verkehrte Logik nachlesen) Warum habe ich mich in den Jahren 2003-2005 in den Lichtkörperprozess mit unseren letzten Geld einweihen lassen, wenn ich eigentlich 2002 feststellte, dass ich mich anscheinend bereits mittendrin (ohne an eine finanzielle Einweihung gebunden zu sein) befand? Und wenn schon, warum begann ich mit der Einweihungsstufe Nummer 1???

Hätte nicht ein Einstufungstest stattfinden sollen? Wie bei einem Sprachtest? Wozu die erste, zweite Stufe absolvieren, wenn man die Anfängerkenntnisse bereits hat? Vielleicht, um die Zeit und die Geldbörse zu schonen?!

Irgendwie kam es damals keinem in den Sinn (und wahrscheinlich ist das heute auch noch so), dass es, außer dem Seminarleiter, noch andere Menschen geben könnte, die in diesem Prozess schon fortgeschritten wären.

Irrelevant!

Alles erst aus der heutigen Sicht sichtbar und dadurch für damals (für das Vergangene) ohne Bedeutung.

In Wirklichkeit hatte ich ja keine Ahnung, was ein Lichtkörperprozess sein sollte, außer, dass ich einen Namen für etwas hatte, zu dem meine Symptome passten. Es gibt doch auch Menschen, die erleichtert und glücklich werden, wenn Ärzte nach einem langen Untersuchungsmarathon endlich einen Namen der vermuteten Krankheit geben, nicht wahr? Wir müssen einfach für alles einen Namen haben! Aber, nur, weil z.B. gewisse Beschwerden einen Krankheitsnamen bekommen haben, könnten sich dann die Betroffenen eindeutig sicher sein, dass es bei ihren Problemen wirklich um die genannte Krankheit geht?

Die Kunst der menschlichen Irrungen liegt nicht selten darin, aus jemandem einen Erstklässler zu machen, der eigentlich in die höhere Klasse gehört

und ihm glaubhaft zu machen:

Du gehörst dorthin, egal was du kannst, du musst zuerst lernen gescheit zu schreiben und zu zählen – so ist das hier!

Oft denke ich mir: Wie würde sich Sigmund Freud fühlen, wenn er in diese Epoche wiedergeboren würde um an seinem Werk – der Psychologie und Psychiatrie – weiter forschen und arbeiten zu können, aber er müsste zuerst auf eine entsprechende Uni gehen, um die Grundlagen zu erlernen, die er selbst einst er(be)gründet hat? Und wehe, er erzählte jemandem, er bräuchte das nicht, er hätte das in seinem kleinen Finger, er wäre mit dem ganzen Wissen schon geboren worden. Oder noch schlimmer, er würde behaupten, dass er Sigmund Freud persönlich ist! (In meinem Artikel Persönlichkeitsentwicklung und Multipersönlichkeit beschreibe ich ein weiteres schönes Beispiel zum Thema und zum “Sigmund Freud”)

Warum immer von Null anfangen?

Sigmund Freud hätte in der heutigen Gesellschaft zwei Möglichkeiten: Die Weiterentwicklung seines Fachs in der heutigen Praxis direkt aus der Klapsmühle zu erleben oder sich brav zu fügen, sich in die erste Klasse zu setzen, die Klausuren mit so wenig blauen Flecken wie möglich zu passieren und sich zertifizieren bzw. diplomieren und „doktorieren“ zu lassen um dann vielleicht (!) als „Sigmund Freud“ endlich an seinem eigenen Sigmund Freud-Werk weiter zu arbeiten. So kann es auch Bill Gates (oder Steve Jobs und anderen) geschehen, dass er im nächsten Leben zuerst 10 Jahren lang diejenigen Computergrundlagen alibihalber (für Zertifikate, Zulassungen, Diplome etc.) erneut erlernen muss, die er selbst begründet, bzw. entwickelt hat. So einfach ist das aber auch noch nicht! Um dann letztendlich ein Ausbildungszertifikat (Erlaubnis) zu bekommen um an sein eigenes Werk anschließen und weiterarbeiten zu können, muss er sich nicht auf sein Alt-Eigenes erinnern, sondern er muss als die „neue Person/Persönlichkeit“ zu Prüfungszwecken den „Fach“ so erlernen, wie es seine einstigen Schüler, Nachahmer, Konkurrenten, Weiterentwickler selbst verstanden, sich erklärten oder was auch immer sie daraus gemacht haben! Ich traue mir zu behaupten, dass solche Menschen später kaum ihr eigenes Fingerabdruck in dem erkennen, was in Laufe der Jahre die Gesellschaft und das Massenbewusstsein aus ihrem eigenen Werk gemacht hat.

Der tatsächliche Fortschritt wird erst dann möglich sein, wenn wir unsere Einstellung zu Neugeborenen und Kindern und unsere Annahmen wer diese sind und was sie können, ändern. Babys, Kinder sind meiner Meinung nach nicht immer „nur“ Babys und Kinder, sondern erwachsene Seelen/Wesen in einem Baby-, einem Kindeskörper und gehören unterstützt, damit ihr Körper (als Instrument) sich optimal für die Bedürfnisse des geistigen Seelenwesens entwickeln kann, weil:

So lange wir in dieser Welt immer wieder von Null anfangen müssen und unzählige Jahre der jugendlichen Kraft, Vitalität, Enthusiasmus und Motivation dem widmen müssen, was schon längst in uns ist, werden wir nicht wirklich weiterkommen, zumindest nicht in den Meilenschritten, die wir uns oft wünschen und auch ahnen, dass sie möglich wären.

Und so wird man wieder klein, in die Schulbank der ersten Klasse gesetzt und egal wie man sich auch bemüht, anders, besser als man es schon irgendwo kann, geht es nicht, außer man tut so, als hätte man es vergessen und übt (spaßeshalber) von vorne, also mit, für alle Beteiligten, sichtbaren Fortschritten.

Aber der Selbstwert fällt meistens in den Keller, obwohl man endlich konform ist!

Statt der Entfaltung der Genialität wird eher Demotivation, Trägheit, Traurigkeit, Ärger, Unzufriedenheit, Unverständnis, Depression etc. entfaltet.

Strategisch und aus Achtung und Rücksicht zu sich selbst vergisst man lieber das, was man selbst bereits wusste – auch bei so etwas, wie dem Lichtkörperprozess. Man sitzt, hört zu, meditiert, ruft das Licht gemeinsam mit den anderen an und beobachtet was passiert. Und oft geschieht bei einem Selbst so gar nichts, während andere soooo wunderbare Erlebnisse haben. Warum sollte es auch, wenn man selbst bereits woanders ist und das, was andere als ein Wunder und wundervoll empfinden für einen anderen das Natürlichste und Normalste ist?

© 12/2014 Kristina Hazler (überarbeitet 07/2017)


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