Transformation von Beziehungsdisharmonien (auch in der Familie)

Der vorliegende Beitrag behandelt Beziehungs- und Familiendynamiken, die zu physisch-psychologisch-energetischen Ungleichgewichten führen und bei den Betroffenen – meist unbewusst – Leid verursachen. Er richtet sich nicht an alle Familien oder Traditionen, sondern an diejenigen, die unter disharmonischen Strukturen leiden.

Ich weiß, dass es glückliche, harmonisch funktionierende Familien und auch dienliche Traditionen gibt. Man muss sie nur behutsam und bewusst wählen, der aktuellen Zeit entsprechend leben und anwenden, sofern sie dienlich sind. Mein Text behandelt Beziehungsdynamiken, in denen Menschen energetisch-psychologische Ungleichgewichte erzeugen und unter diesen leiden – meist unbewusst.

Wenn der Baum gepflanzt wurde

In den letzten Jahren hatte ich mit „gebrochenen“ Menschen zu tun, die alle eines gemeinsam hatten: Sie hatten sehr jung geheiratet und Familien gegründet – oft nach altem Vorbild oder entsprechend ihrer eigenen Sehnsucht. Dadurch hat ihr Leben eine Eigendynamik entwickelt, die sie anfangs als wünschenswert betrachteten oder dachten, dass es sich so gehört.

Transformation von Beziehungsdisharmonien
Bild vom Pixabay

All diese Menschen – sowohl Frauen als auch Männer – leben bereits seit 15 bis 30 Jahren in den selbst erschaffenen Beziehungs- und Familienstrukturen. Sie haben ein Haus gebaut, den besagten Baum gepflanzt, Kinder bekommen … Manche erwachen aus ihrem ursprünglichen Traum, weil sie mehr als müde und ausgelaugt sind und den Beziehungs- und Familienalltag – sei es psychisch, physisch oder beides – nicht mehr bewältigen können.

Das Ungleichgewicht von Geben und Nehmen

Damit wir uns verstehen: Diese Menschen lieben ihre Partner und Familien meist weiterhin, sind jedoch offensichtlich am Ende ihrer Kräfte angekommen. Sie fühlen sich nicht mehr in der Lage, das zu geben, was sie bislang gegeben haben, auch wenn ihnen das manchmal gar nicht bewusst ist und/oder sie es nicht benennen können.

In den letzten Jahren und Monaten standen sie vor schwierigen Fragen und Entscheidungen und falls sie ihr Thema bisher nicht erkannt und neue Entscheidungen und Korrekturen nicht getroffen haben, stehen sie auch heute noch davor, denn wir bewegen uns auf eine Zeit zu, in der alle Ungleichgewichte beginnen, sich auszugleichen.

Die folgenden Fragen sind dabei von entscheidender Bedeutung:

Wer ist wichtiger?

Wer hat die Priorität?

Wem gebührt die erste Stelle in meinem Leben? Mir oder meiner Familie?

Darf ich mich selbst an erste Stelle stellen?

Habe ich ein Recht darauf?

Die Identifikation als Hauptversorger

Es sind alles Menschen (weiblich und männlich), die über all die Jahre die Hauptversorger der Familie waren – finanziell und/oder emotional – und sich mehr oder weniger damit identifizierten. Um diese Rolle jedoch weiterhin spielen zu können, fehlt ihnen inzwischen die Kraft. Sie haben alles gegeben, und irgendwie ist es für alle Beteiligten zur Gewohnheit geworden, Energie und Sicherheit von dieser einen Person zu beziehen. So entstand ein Ungleichgewicht, und die Rechnung dafür wird ihnen in diesen Tagen zugestellt!

Die Rechnungsempfänger sind extrem verwirrt. Sie verstehen die Welt nicht mehr. Es hat doch jahrzehntelang so gut funktioniert und auf einmal soll es nicht mehr gehen? Die einen haben keine Kraft mehr, die anderen (die stets Versorgten und Versorgenden) haben keine Fähigkeiten für ein selbstständiges, selbstversorgendes und autonom-selbstbewusstes Leben entwickelt.

So wird bei manchen der Spieß umgedreht:

Die Energien wollen mit der wahren Natur in Harmonie gebracht werden.

Kann sich eine Familie gemeinsam transformieren?

Entweder lernen diejenigen, die über Jahre versorgt wurden, sich selbst und die inzwischen Erschöpften zu versorgen, und transformieren gemeinsam mit ihren Beziehungen und Familien auf eine neue Ebene – oder sie werden sich sehr schwer tun, im alten Modus zu bestehen. Sie können den alten Standard, den Status usw. nicht halten. Denn auch der Langzeitversorger hat ein Recht auf Eigenleben und Eigenentwicklung! Er hat mehr als genug für seine Pflicht getan und andere unterstützt. Die schwierigen und ungewohnten Fragen lauten für ihn/sie in diesen Tagen:

Hat er/sie tatsächlich nur das Recht, auf sich selbst zu schauen?

Und wie ist das zu bewerkstelligen?

Wie kann er/sie aus der Erschöpfung und dem Chaos herauskommen, die seine aktuelle Unfähigkeit, so weiterzumachen wie bisher, bei den anderen verursacht?

Kranksein als ein Ruf nach Verständnis und Veränderung

Kaum jemand kommt derzeit mit dem genannten Punkt klar, aus der eingefahrenen Gewohnheit auszubrechen. Viele flüchten sich ins Kranksein, weil das die einzige Sprache ist, die ihre nahestehenden Personen verstehen und auf die sie reagieren. Das gibt den Betroffenen im ersten Moment ein wenig Erholungsraum, während sie Kräfte sammeln, reflektieren und verstehen können, was läuft. Für manche ist es das erste Mal in den vielen Jahren, in denen sie glaubten, heldenhaft die Verantwortung für die ganze Familie zu tragen, dass sie sich den Gang zur „Ersatzbank” erlauben.

Wenn Geben und Nehmen aus der Balance geraten
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Es ist eine verzwickte Situation. Wenn ihr Menschen in eurer Umgebung habt, die davon betroffen sind, begegnet ihnen bitte mit Verständnis. Helft ihnen, indem ihr sie über die aktuelle Zeitqualität aufklärt und ihnen zeigt, dass sie nicht die Einzigen sind, denen so etwas geschieht. Die alten Familienstrukturen, die meist über Generationen hinweg auf den Schultern einer Person lasteten, werden hinterfragt und transformiert. Überall, wo Ungleichgewicht herrscht, wird an der Wiederherstellung des Gleichgewichts gearbeitet. Dazu gehören alte Formen von Familienbanden, Beziehungen aller Art und auch Arbeitsbeziehungen. Viele Kartenhäuser wackeln.

Korrekturen von Beziehungsdisharmonien

Weil ich diese Korrekturen von Beziehungsdisharmonien seit vielen Jahren beobachte, kann ich inzwischen auch von positiven Beispielen berichten, bei denen die finanzielle, psychologische und physische Verantwortung bereits umverteilt wurde und die Familie weiterhin besteht und einen Entwicklungsraum für jeden Mitglied bietet. Das geschieht natürlich nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, aber es muss eine Bereitschaft zur Veränderung und zum Mitmachen seitens aller Beteiligten vorhanden sein, auch wenn diese Bereitschaft zunächst unbewusst ist. Der Weg mag anfangs holprig sein, weil sich die unterstützenden Energien und zusammenhängenden Situationen erst neu formieren müssen. Manchmal können diese Neuformationen eher destruktiv oder ungewohnt wirken. Wir alle sind Menschen und üben uns in dieser Zeit des intensiven Wandels, jeder auf seine individuelle Art, zu bestehen und den eigenen Weg zu finden – auch wenn wir unsere Schritte mehrmals korrigieren und/oder sogar widerrufen müssen.

Die verkehrte Beziehung

Aus meiner Traumküche möchte ich dazu noch ein kurzes Beispiel geben, was manchmal als unnatürlich entstehen kann und was geheilt und transformiert werden kann, sollte, muss …

Vor vielen Jahren hatte ich folgenden Traum:

Ein junger Mann erkennt seine zarten Gefühle für eine junge Frau. Sie fühlen sich selbstverständlich zueinander hingezogen. Es gibt nichts zu besprechen. Doch plötzlich taucht eine andere junge Frau auf, zieht den Mann beiseite und sagt zu ihm: „Du gehörst zu mir! Du kommst mit mir!” Wie verzaubert löst er sich von seinen Gefühlen, schaut die erste Frau nicht einmal an, dreht sich um und folgt der anderen wie in Trance.

Die junge Frau senkt beschämt und traurig den Blick und versteht die Welt nicht mehr.

Auf einer anderen Ebene sehe ich den wahren Verursacher dieser „Bestimmung“: Mutter und Tochter betrachten von „oben“ einen Mann, wie er sich seiner Geliebten zärtlich nähert, und die Mutter instruiert die Tochter (ob bewusst oder unbewusst): „Du musst dir den Mann angeln, bevor es zu spät ist und du hier ohne Mann dastehst!”

Die verkehrte Beziehung
AI Bild von shutterstock.com

Was ich damit sagen will, ist: Die aktuelle Zeitqualität ist dabei, alle Beziehungen, die auf Programmierung, Manipulation oder Mustern basieren, zu heilen und zu transformieren, um die Beteiligten zu erlösen. Bitte habt Verständnis. Es gibt keine universelle Lösung, die Wege müssen individuell entdeckt und erarbeitet werden. Und vor allem ist es immer ein Prozess! Bei manchen „Paaren” läuft dieser Heilungs- und Versöhnungsprozess bereits seit mehreren Leben. Habt Geduld und versucht, auch einen anderen, kreativen Blickwinkel einzunehmen, wenn ihr euch gerade durchgeschüttelt fühlt.

Für alle, die gerne eine Konsultation oder Begleitung während eines solchen Prozesses möchten, bin ich mit all meinem Einfühlungsvermögen, Bewusstsein und meiner Erfahrung da.

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© 05/2025 Kristina Hazler


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